Maas’ Russland-Politik Gratwanderung ist gelungen
Die Reise in den Osten war eine schwierige Aufgabe für Bundesaußenminister Heiko Maas – doch unter dem Strich hat er sie gut gelöst. Gegenüber Russland hat er seinen zuvor ziemlich harschen Ton etwas gedämpft, doch in der Sache weiter Kritik geübt. Und die ist auch notwendig. Maas sollte sich da nicht von seiner eigenen Partei beirren lassen, die sich zum Teil eine deutlich russlandfreundlichere Außenpolitik wünscht. Weder Deutschland noch die internationale Gemeinschaft kann sich die Verfehlungen bieten lassen, die sich Moskau in den vergangenen Jahren geleistet hat – dabei ist an allererster Stelle die Annexion der Krim zu nennen.
Dennoch: Ebenso wichtig ist der Dialog. Ob es uns passt oder nicht, Russland bleibt ein wichtiger weltpolitischer Akteur – umso mehr, seit der US-Präsident in unverantwortlicher Weise das Atom-Abkommen mit dem Iran aufgekündigt hat. Die Welt braucht auch Russland, um einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern.