Kommentar Die Stunde der Wahrheit

Facebook ist ein am Gewinn orientiertes Unternehmen, kein sozialer, globaler Wohltäter. Auch wenn Mark Zuckerberg gern die Pose des guten Freundes annimmt, der angeblich nichts anderes will, als Menschen in aller Welt zu vernetzen, so ändert das nichts am Kern seines Geschäftsmodells. Es geht darum, aus Nutzerdaten klingende Münze zu schlagen.

Kommentar: Die Stunde  der Wahrheit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der Ansatz ist so alt wie die Marke Facebook, nur hat man seine Schattenseiten gerade in Amerika lange verdrängt. Lange war Zuckerberg so etwas wie der Prophet der Zukunft, an dessen Lippen man hing, wenn er seine Sprüche klopfte. Das war gestern. Nun hat der Skandal um Cambridge Analytica eine Welle ins Rollen gebracht, deren Folgen noch nicht absehbar sind. Und es beginnt wehzutun. Dass der Börsenkurs nach jahrelangem Höhenflug drastisch fällt, allein das zwingt ein börsennotiertes Unternehmen wie Facebook zum Handeln, ganz abgesehen vom Druck der Politik. Wenn man so will, schlägt gerade die Stunde der Wahrheit.

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