Kommentar Syrien-Geberkonferennz Der Westen kommt offenbar zu spät
Nicht nur der Bürgerkrieg, auch die Pläne für die Nachkriegszeit sind grausam. Mit seinem Dekret hat Syriens Diktator Assad endgültig klargemacht, was er erreichen will: Giftgas gegen das eigene Volk, um es von Gegnern entvölkert mit seinen politischen Freunden wieder aufzubauen.
Dass Russland und Iran angesichts der zu erwartenden Aufträge für ihre Konzerne mit Dollarzeichen in den Augen das Spielchen mitmachen, ist unbegreiflich. Der Westen aber kommt offenbar einen Schritt zu spät. Alle Versuche, den Kreml in eine internationale Syrien-Allianz einzubinden, scheiterten zunächst militärisch und nun politisch. Putin nutzt die Gunst der Stunde, um das Land von westlichem Einfluss fernzuhalten und auch den Iran aus der Nähe zur EU und USA zu lösen. Dabei sind die Flüchtlinge ein willkommener Kollateralschaden, um Europa von innen heraus zu destabilisieren. Die Hoffnung der EU, Moskau irgendwann wieder als Partner gewinnen zu können, schwindet mit jedem Tag mehr.