Kosten der Pflege für Betroffene immer teurer

Berlin · Immer mehr Menschen in Deutschland werden pflegebedürftig und die Betroffenen immer stärker zur Kasse gebeten. Das geht aus dem gestern in Berlin präsentierten Pflegereport der Barmer GEK hervor.



Die Pflegeversicherung wurde einst als eine Art Teilkasko konzipiert, die die rein pflegebedingten Kosten vollständig abdecken sollte. Die Praxis sieht anders aus. Lagen die reinen Pflege-Selbstkosten im Jahr 1999 je nach Pflegestufe noch zwischen 133 und 545 Euro, so reicht die Spanne heute von 346 bis 768 Euro.

Deutlich dramatischer wird das Bild, wenn man die Kosten für Unterkunft und Verpflegung mitrechnet. Besonders für pflegebedürftige Frauen fällt die Rechnung heftig aus. Im Schnitt verbringen sie am Ende ihres Lebens 32 Monate im Pflegeheim - bei den Männern sind es 16 Monate. Für eine Frau kostet das durchschnittlich 84 000 Euro. Davon muss sie 45 000 Euro privat beisteuern. Bei einem Mann werden 42 000 Euro fällig, davon 21 000 Euro auf eigene Rechnung. Damit ist fast jeder dritte Pflegebedürftige (30 Prozent) finanziell überfordert.

Laut Report wird die Zahl der Pflegebedürftigen von heute rund 2,5 Millionen Menschen bis 2050 um 80 Prozent steigen und mit 4,5 Millionen dann ihren Höchststand erreichen.

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