Korsika - Insel mit Vergangenheit
Ajaccio. Herb, würzig, intensiv, so duftet die Macchie, der Buschwald auf Korsika, dessen Flora so typisch für den westlichen Mittelmeerraum ist. Hier wächst dichtes, dorniges und hartlaubiges Gebüsch. In der Blütezeit, von März bis Mai, verströmen die Pflanzen einen aromatischen Duft. Ein besonderes Erlebnis ist ein Ritt durch die Macchia, wie der dornige Wald auf korsisch heißt
Ajaccio. Herb, würzig, intensiv, so duftet die Macchie, der Buschwald auf Korsika, dessen Flora so typisch für den westlichen Mittelmeerraum ist. Hier wächst dichtes, dorniges und hartlaubiges Gebüsch. In der Blütezeit, von März bis Mai, verströmen die Pflanzen einen aromatischen Duft. Ein besonderes Erlebnis ist ein Ritt durch die Macchia, wie der dornige Wald auf korsisch heißt. Hoch zu Ross geht es vorbei an Korkeichen und Olivenbäumen - idealerweise am späten Nachmittag, wenn die Sonne langsam an Leuchtkraft verliert, um die Landschaft in ein märchenhaftes Licht zu tauchen.Rosmarin, Myrte, Lavendel, Eukalyptus und die vielen anderen Duftgewächse der Macchia sorgen nicht nur bei Wanderern und Reitern für ein sinnliches Erlebnis. Auch aus der korsischen Küche sind sie nicht wegzudenken. Rustikale Fleischgerichte und aromatische Wurstspezialitäten zählen zur typischen Kost. Lecker sind auch die Käsespezialitäten, meist Ziegen- oder Schafskäse. Diese werden auch als Füllung für Omlettes, Ravioli, Beignets genannte Krapfen und Tartes verwendet. Als kulinarisches Symbol Korsikas gilt die Pulenta, ein Brei aus Kastanienmehl und Wasser, der als Beilage gegessen wird. Doch Desserts werden damit zubereitet.
Seit 1789 - nach blutigen Aufständen und Unruhen - gehört Korsika fast ununterbrochen zu Frankreich. Nur während der Französischen Revolution war die Insel für kurze Zeit englisches Territorium. Die Geschichte hat Spuren auf der Insel hinterlassen. Zitadellen, Festungen und Wachtürme erzählen von Verteidigungsbemühungen. Die größte bisher freigelegte Festung ist das Castello d'Arraggio im Süden Korsikas. In den Überresten der fast 4000 Jahren alten Anlage sind die einzelnen Räume gut zu erkennen. Auch vorchristliche Dolmen, aus schweren Granitplatten bestehende Grabkammern, und Menhire, senkrecht stehende, bearbeitete Steine, sind auf der Insel zu finden. Nicht ganz so alt, aber historisch ebenso interessant, ist die Zitadelle in Calvi an der Nordwestküste. Sie thront direkt am Ufer der Hafenstadt. Enge Gassen durchziehen die mittelalterliche Anlage, zu der unter anderem der ehemalige Gouverneurspalast, das Gericht und das Rathaus zählen. Von hier reicht der Blick weit über Meer und Region. Calvi ist eine vielbesuchte Stadt mit idyllischen Straßen und einer lebendigen Hafenpromenade. Sie wird auch als die Geburtsstadt von Christoph Kolumbus bezeichnet, doch das ist nicht sicher belegt. Wer hingegen der größte Sohn Ajaccios war, steht fest: Napoleon, der als französischer General, Staatsmann und Kaiser in die Weltgeschichte einging, wurde hier geboren. Die schöne Hafenstadt, die malerisch an einem Golf gelegen ist, ist die Hauptstadt Korsikas. Es ist ein Ort mit einladenden Boulevards und Plätzen sowie vielen Sehenswürdigkeiten, etwa die kaiserliche Kapelle, das Rathaus oder das Museum Fesch, das italienische Meister des 14. bis 18. Jahrhunderts präsentiert. An Napoleon erinnert das Musée Napoléonien im Rathaus sowie das Maison Bonaparte mit dem Geburts- und Kinderzimmer Napoleons, zahlreichen persönlichen Gegenständen und interessanten Dokumenten.
Korsika ist reich an Ausflugszielen: In San Michele de Murato steht eine der schönsten Kirchen der Insel. Die alte Festungsstadt Bonifacio imponiert mit ihrer Lage auf 60 Meter hohen Klippen. Die Wasserfälle Cascades des Anglais, die über Stufen hinabstürzen, sind ebenfalls einen Besuch wert.
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