Kassen gegen private Reserve bei Pflege

Berlin. Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Streit über eine Finanzreserve der Pflegeversicherung ein eigenes Modell präsentiert. Die Reserve solle innerhalb der Pflegeversicherung angelegt werden, schlug das Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, in der "Süddeutschen Zeitung" vor

Berlin. Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Streit über eine Finanzreserve der Pflegeversicherung ein eigenes Modell präsentiert. Die Reserve solle innerhalb der Pflegeversicherung angelegt werden, schlug das Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, in der "Süddeutschen Zeitung" vor. "Man könnte beispielsweise die Rücklage in der Pflegeversicherung stufenweise aufbauen und den Aufbau an die wirtschaftliche Leistungskraft des Landes koppeln." Als Orientierung könne die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes oder der Grundlohnsumme dienen. "Wenn eine Konjunkturflaute herrscht, würde man die Lage also nicht mit zusätzlichen Pflegebeiträgen für die Reserve belasten." Eine Steigerung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung hält der Kassenfunktionär für unvermeidlich. Schon jetzt sei zu beobachten, dass eine steigende Zahl Pflegebedürftiger Sozialhilfe als ergänzende Leistung brauche.Kiefer sprach sich gegen den von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) angestrebten Kapitalstock in Form einer individuellen Versicherung aus. Bahr will die gesetzliche Versicherung durch eine verpflichtende private Zusatzvorsorge ergänzen und damit die Eigenvorsorge stärken. Kritiker sehen darin eine Verlagerung von Kosten zu Lasten der Versicherten. dpa/afp

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