Kaplan, Politiker, Verleger und Bergmannsfreund

Saarbrücken. Eine seltene Kombination: Kaplan, Politiker, Arbeiterfreund und Unternehmer. Georg Friedrich Dasbach vereinigte dies alles in einer Person. Der Kirchenmann trug maßgeblich zur Gründung des gewerkschaftsähnlichen Rechtschutzvereins für Bergleute im Saar-Revier bei. Dasbach stammte aus dem Westerwald, er studierte in Trier und Rom und wurde schließlich Kaplan in der Gemeinde St

Saarbrücken. Eine seltene Kombination: Kaplan, Politiker, Arbeiterfreund und Unternehmer. Georg Friedrich Dasbach vereinigte dies alles in einer Person. Der Kirchenmann trug maßgeblich zur Gründung des gewerkschaftsähnlichen Rechtschutzvereins für Bergleute im Saar-Revier bei. Dasbach stammte aus dem Westerwald, er studierte in Trier und Rom und wurde schließlich Kaplan in der Gemeinde St. Gervasius zu Trier. Weil er sich im Kulturkampf für die Interessen der Kirche engagierte, belegte ihn der preußische Staat praktisch mit einem Berufsverbot. Dasbach jedoch drehte den Spieß um, kandidierte für die (katholische) Zentrumspartei bei der Reichstagswahl 1874 - und wurde gewählt. Zwei Jahre später ging er zudem unter die Verleger und gründete das "Sanct Paulinus Blatt" und die "Katholische Volkszeitung". Dasbach war stets ein Freund der Bergleute, für die er eine "noble Behandlung" einforderte. Zugleich war er aber Antisemit. Mit 60 starb er als reicher Mann an Krebs. Sein "Paulinus" erscheint bis heute. redRepro: SZ

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