Iran macht Vorschlag

Genf · Der Iran drückt bei den Atomgesprächen in Genf mit neuen Vorschlägen aufs Tempo. Während der Westen vorsichtig optimistisch ist, warnt Israel vor vorschnellen Schritten.

Mit einem neuen Vorschlag hat der Iran bei den Genfer Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm für einen optimistischen Auftakt gesorgt. Der Westen will Sicherheiten, dass das iranische Atomprogramm friedlicher Natur ist und das Land nicht insgeheim Atombomben bauen lässt.

In dem Vorschlag, den der Iran gestern den Vertretern der sogenannten 5+1-Gruppe - bestehend aus China, Großbritannien, Frankreich, Russland, den USA und Deutschland - in Genf vorlegte, werde das Recht des Irans auf ein friedliches Atomprogramm gefordert, aber auch die Sorgen der internationalen Gemeinschaft würden berücksichtigt, sagte der iranische Vize-Außenminister Abbas Araghchi. Als Beweis für seine friedlichen Absichten könne der Iran ein Dekret seines obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei offiziell bei der UN registrieren lassen. Dieser hatte jüngst erklärt, Herstellung und Nutzung von Massenvernichtungswaffen würden im Islam als absolut verboten angesehen.

Zugleich hatte Teheran noch vor dem Genfer Treffen rote Linien gezogen. So will die iranische Führung die Uran-Anreicherung nicht stoppen. Zudem schließt Teheran eine Ausfuhr des bereits angereicherten Urans aus. Der Iran sei aber bereit, über Form und Menge der Uran-Anreicherung zu verhandeln.

Israel warnte vor Beginn der Gespräche vor zu großen Zugeständnissen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, die internationale Gemeinschaft dürfe sich nicht auf ein Teilabkommen einlassen, ohne die vollständige Auflösung des militärischen Atomprogramms des Irans zu erzwingen. Israel fühlt sich durch mögliche iranische Atomwaffen in seiner Existenz bedroht.

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