Auftritt bei Anne Will Lob für Wutrede von AKK gegen Kritik am Saarland

Saarbrücken/Berlin · Verächtliche Kritik des Journalisten Gabor Steingart am Saarland hat die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in Rage versetzt. Ihre Reaktion bei „Anne Will“ findet viel Applaus.

Neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Foto: dpa/Wolfgang Borrs

Die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat für eine Wutrede gegen Journalisten-Kritik am Saarland Applaus im Netz und bei überregionalen Medien bekommen. „Die Neue zerlegt die alten Herrn“, jubelte heute Morgen „Spiegel-Online“. „Toll“, befand auch Ex-SPD-Chef Martin Schulz noch in der Sendung „Anne Will“ am Sonntagabend, „wie eine ehemalige Ministerpräsidentin für ihr Land kämpft“.

Anlass waren verächtliche Bemerkungen des früheren Handelsblatt-Herausgebers Gabor Steingart über das Land und die Leistungen von Kramp-Karrenbauer als Ministerpräsidentin in der ARD-Talk-Sendung. Das Saarland sei nicht nur klein, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht „armselig“, sagte der Journalist.

Das hielt Kramp-Karrenbauer kaum auf dem Sitz. Die Bemerkungen seien in einem Höchstmaß „despektierlich den Saarländerinnen und Saarländern gegenüber“. Das Land habe einen „harten Strukturwandel“ hinter sich und „gemeinsam mit allen Sozialpartnern“ einen „beinharten Sparkurs“ durchgezogen. Man habe seit 1999 einen Strukturwandel ohne Massenarbeitslosigkeit geschafft, könne jetzt sogar Schulden wieder zurückzahlen. Man habe gerade mit dem Cispa-Institut eine der größten weltweiten IT-Ansiedlungen ins Land geholt. Sie lobte ausdrücklich auch den Beitrag der Saar-SPD.

Und sie verwies auf die Frankreichstrategie, auf die sie „sehr stolz“ sei. In einer Zeit „europäischer Sprachlosigkeit“ setze man auf Bilingualität mittlerweile in 40 Prozent der Saar-Kitas. All das lasse sie sich nicht „kaputtreden“, sagte sie unter Applaus des Studiopublikums.

Ex-SPD Chef-Schulz – der selbst Wurzeln im Saarland hat - sprang ihr sogar mit dem Verweis auf auf den Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik im Jahr 1957 bei. Es sei ja „viel später gestartet“.

„Spiegel-Online“ sprach von einer „rhetorisch beachtlichen Rede“ Kramp-Karrenbauers, auch „emotional überzeugend vorgetragen“.

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