Immer auf Nummer sicher gehenDie Erfahrungen anderer Internet-Nutzer beachten

Hamburg. Vom vergriffenen Buch bis zum günstigen Laptop: Viele Artikel lassen sich inzwischen oft bequem und günstig über das Internet erwerben. Dabei sollten Nutzer den Sicherheitsaspekt nie aus den Augen verlieren

 Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass beim Einkauf auf einer Internet-Seite die Kontodaten verschlüsselt an das Internet-Geschäft übermittelt werden. Dieses SSL-System wird von verschiedenen Online-Geschäften angeboten. Foto: dpa

Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass beim Einkauf auf einer Internet-Seite die Kontodaten verschlüsselt an das Internet-Geschäft übermittelt werden. Dieses SSL-System wird von verschiedenen Online-Geschäften angeboten. Foto: dpa

Hamburg. Vom vergriffenen Buch bis zum günstigen Laptop: Viele Artikel lassen sich inzwischen oft bequem und günstig über das Internet erwerben. Dabei sollten Nutzer den Sicherheitsaspekt nie aus den Augen verlieren. "Bequemlichkeit ist der natürliche Feind der Sicherheit", erklärt Axel Kossel von der in Hannover erscheinenden Computer-Zeitschrift "c't". "Am Sichersten bezahlen Internet-Nutzer noch immer per Rechnung oder Lastschrift." Bei anderen Bezahlsystemen sollten Nutzer vorsichtig sein, doch es sei nicht grundsätzlich davon abzuraten.

Daten werden verschlüsselt

Bei Internet-Geschäften sollte darauf geachtet werden, dass die Internet-Seiten mit dem so genannten Secure-Sockets-Layer-Protokoll (SSL) verschlüsselt sind. "Das ist meist an einem kleinen Schloss-Symbol im Browser zu erkennen", sagt Kossel. Durch das SSL-System wird eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Server des Händlers und dem Browser des Nutzers ermöglicht. "Die Bank-Daten werden von dem System so verschlüsselt, dass sie nur der Händler entschlüsseln kann", so Kossel. Außerdem bekommen Internet-Händler ein so genanntes SSL-Zertifikat. "Bei der Datenübertragung prüft der Server, ob das Zertifikat auch wirklich auf den Händler ausgestellt wurde", erklärt Kossel.

Auf einigen Seiten erscheine das Symbol nicht, obwohl SSL verwendet wird. "Dann sollte der Anwender mit der rechten Maustaste auf die Eingabefelder für die persönlichen Daten klicken und im Menü Eigenschaften prüfen, ob die Seite SSL-Verschlüsselung hat." Dieses System wird von Online-Shops beispielsweise zur Verschlüsselung von Kreditkarten-Daten eingesetzt.

Viele Online-Shops arbeiten mit Bezahlsystemen zusammen. Ein großer Anbieter ist die Ebay-Tochter Paypal, die weltweit nach eigenen Angaben rund 141 Millionen Kundenkonten führt. Nach der Anmeldung bei Paypal gibt es für Internet-Nutzer verschiedene Möglichkeiten um Geld an einen anderen Teilnehmer zu senden. Beispielsweise kann sich der Kunde ein Guthabenkonto einrichten oder über seine Kreditkarte bezahlen. Die Kartendaten werden jedoch nicht an den Händler geschickt. Die Transaktion läuft über Paypal. Um mögliche Angriffe auf dieses System auszuschließen, empfiehlt Kossel ein Zusatzgerät. Für fünf Euro können Paypal-Nutzer einen Codierer erwerben. Dieses kleine Gerät erzeugt wechselnde sechsstellige Zahlencodes, die der Nutzer bei einer Transaktion zusätzlich zum Passwort eingeben muss.

Weiterleitung zur Bank

Andere Bezahlsysteme wie Click & Buy oder T-Pay haben sich auf kleinere Transaktionen etwa beim Herunterladen von Musik spezialisiert. Diese Dienste seien nicht hundertprozentig sicher, urteilt Kossel. Aber da hier nur kleine Beträge bezahlt werden, sei der mögliche Verlust nicht so groß.

Einen anderen Ansatz verfolgt GiroPay. Bei diesem System wird der Kunde für die Bezahlung auf die Seite seiner Bank geleitet, wo er die Zahlung veranlassen kann. Der Händler bekommt direkt die Bestätigung, dass das Geld überwiesen wurde.

Bei Ebay und anderen Internet-Geschäften setzen viele Händler auf Vorkasse. "Darauf sollte man sich nur bei einem wirklich vertrauenswürdigen Shop einlassen", rät Kossel. Vorsicht sei auch bei der vermeintlich sicheren Zahlungsart per Nachnahme geboten. Hier muss man zwar nur zahlen, wenn man das Paket tatsächlich bekommen hat. "Aber wenn ich dann auspacke und es sind nur Wackersteine drin und nicht der neue teure Desktop-PC, dann hilft mir das auch nichts", so der Internet-Experte.Hamburg. Die Erfahrungen anderer Internet-Nutzer sind für die Bewertung eines Online-Shops wertvoll. Wer sich vor dem Bezahlen über die Vertrauenswürdigkeit eines Händlers informieren möchte, dem geben zum Beispiel Siegel wie Trusted Shops oder die Zertifizierung Safer Shopping des TÜV einen ersten Anhaltspunkt.

Laut Axel Kossel von der Zeitschrift "c't" gibt es jedoch auch Shops, die selbst Siegel kreieren und sich damit den Anschein von Seriosität geben.

Besser sei es, sich an den Bewertungen bei Preisvergleichsportalen oder Verbraucherforen zu orientieren: "Wenn da mehrere hundert Menschen den Shop positiv bewertet haben, ist das ein gutes Zeichen", so Kossel. dpa

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