Hoffnung auf raschere Asyl-Verfahren durch neuen Behördenchef Weise

Berlin · Die Bundesregierung setzt in der Flüchtlingskrise auf den Chef der Bundesagentur für Arbeit , Frank-Jürgen Weise: Der 63-Jährige übernimmt auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), in dem sich die unerledigten Asylanträge stapeln.

Er werde beide Behörden in Personalunion führen, teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU ) gestern mit. Der bisherige Bamf-Präsident Manfred Schmidt war am Donnerstag zurückgetreten. De Maizière sagte, Weise übernehme "sicher eines der schwierigsten Ämter", die Deutschland derzeit zu vergeben habe. Der BA-Chef leiste einen "großen Dienst für unser Land". Weise gehöre "zu den erfahrensten und besten Behördenleitern". Es gehe darum, beim Bamf rasch die Personalaufstockung hinzubekommen und die Verfahren "erheblich zu beschleunigen".

Derweil haben gestern die Minister für Wirtschaft, Arbeit und Bildung sowie die Flüchtlingsbeauftragte der Regierung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften beraten, was für eine erfolgreiche Integration der Flüchtlinge erforderlich ist. "Nichts wirkt mehr gegen Parallelgesellschaften und gegen Vereinsamung und Schwierigkeiten als die Integration in Arbeit", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ). Seine saarländische Ressortkollegin Anke Rehlinger , die als Vertreterin der Wirtschaftsministerkonferenz ebenfalls teilnahm, sagte, dass die Sprache Voraussetzung für Integration sei. "Deshalb sollten Flüchtlinge insbesondere mit guter Bleibeperspektive möglichst frühzeitig Zugang zu Sprachkursen erhalten."

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