Gouverneur: Bundeswehr in Kundus "wirkungslos"

Kundus. Der Gouverneur der nordafghanischen Unruheprovinz Kundus hat den dortigen Einsatz der Bundeswehr als "wirkungslos" kritisiert. Angesichts der schlechten Sicherheitslage in der Region forderte Gouverneur Mohammad Omar in Kundus mehr US-Engagement. "Wir haben einen Feind und wissen, dass er uns töten will", sagte er mit Blick auf die Taliban

Kundus. Der Gouverneur der nordafghanischen Unruheprovinz Kundus hat den dortigen Einsatz der Bundeswehr als "wirkungslos" kritisiert. Angesichts der schlechten Sicherheitslage in der Region forderte Gouverneur Mohammad Omar in Kundus mehr US-Engagement. "Wir haben einen Feind und wissen, dass er uns töten will", sagte er mit Blick auf die Taliban. "Unsere (deutschen) Freunde beobachten das und retten uns nicht. Nun müssen wir unsere anderen (amerikanischen) Freunde bitten, uns zu retten." Omar verteidigte den von der Bundeswehr im vergangenen September angeordneten Luftangriff.Der Sprecher der Bundeswehr in Kundus, Jürgen Mertins, sagte: "In den vergangenen Monaten haben wir eine ganze Reihe von Operationen im Raum Kundus durchgeführt zusammen mit der afghanischen Seite. Wir meinen, dass sich die Sicherheitslage im Raum Kundus dadurch deutlich verbessert hat." Deutsche Soldaten beschossen und verletzten am Freitag in Kundus einen afghanischen Zivilisten. Der Mann sei mit seinem Wagen auf die Soldaten zugefahren und habe trotz Warnsignalen nicht gebremst, sagte Mertins. Der Zivilist sei im Wiederaufbauteam in Kundus operiert worden. Zu dem Vorfall sei es zehn Kilometer westlich des Bundeswehrlagers gekommen. Am Bundeswehr-Außenposten im nordostafghanischen Taloqan wurde am Freitag ein deutscher Soldat verletzt. Mertins sagte, es habe sich weder um Feindbeschuss noch um einen Anschlag gehandelt. dpa

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