Gesundheitspolitiker der CDU: "Die Kassen verbrennen Geld"

Berlin. Angesichts von Milliarden-Reserven in der gesetzlichen Krankenversicherung hat der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn den Krankenkassen vorgeworfen, mit dem Geld der Versicherten nicht sorgfältig genug umzugehen. "Die Kassen verbrennen Geld", sagte der Bundestagsabgeordnete der Zeitung "Die Welt"

Berlin. Angesichts von Milliarden-Reserven in der gesetzlichen Krankenversicherung hat der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn den Krankenkassen vorgeworfen, mit dem Geld der Versicherten nicht sorgfältig genug umzugehen. "Die Kassen verbrennen Geld", sagte der Bundestagsabgeordnete der Zeitung "Die Welt". "Es ist sinnvoller, Prämien an Versicherte auszuschütten, als es für ein Prozent Zinsen mit Wertverlust anzulegen." Eine Prämienausschüttung lehnen die Krankenkassen bislang ab. Nach Angaben ihres Spitzenverbandes GKV verfügen sie derzeit über zehn Milliarden Euro Rücklagen. dpa

Zurück zu alten Tugenden

Von SZ-KorrespondentStefan Vetter

Viele Krankenkassen ähneln Banken. Ihre Reserven dürfen sie aber nur in sichere Anlagen stecken, was derzeit zu Wertverlusten führt. Das kann nicht im Interesse der Versicherten sein. Wenn die Kassen nicht bereit sind, die Überschüsse in bessere Angebote zu stecken, muss der Staat sie zu Rückzahlungen verpflichten. Noch besser wäre es, das heutige System zu überdenken. Durch den Gesundheitsfonds wird der Kassenwettbewerb in guten wirtschaftlichen Zeiten ausgeschaltet. Denn auf Zusatzbeiträge ist praktisch keine Kasse angewiesen. In früheren Zeiten wichen die von den Kassen selbst festgelegten Beitragssätze dagegen auch bei brummender Konjunktur deutlich voneinander ab. Warum nicht zurück zu alten Tugenden?

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