Forscher: Pegida greift vor allem Ängste der Ostdeutschen auf

Bielefeld/Berlin · Der Bielefelder Sozialpsychologe Andreas Zick sieht die Anti-Islam-Bewegung "Pegida" als Anzeichen für ein stärkeres Auseinanderdriften der alten und neuen Bundesländer. So sei zu erklären, warum am Montagabend rund 15 000 Anhänger in Dresden protestierten, in Kassel dagegen keine 100, sagte er.

Zick ist Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld , das vor allem das Zusammenwachsen Deutschlands nach der Wiedervereinigung in Langzeitstudien untersucht hat. Die Zustimmung sei besonders stark bei Menschen, die Angst hätten, etwas zu verlieren. Diese sei im Osten stärker verbreitet als im Westen, "weil die Leute tatsächlich etwas verloren haben, nach der Wende".

Die SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi hat die Organisatoren der Pegida-Demonstrationen als "geistige Brandstifter" bezeichnet. Die Warnung vor vermeintlicher Islamisierung sei purer Populismus, sagte Fahimi der "Welt am Sonntag". Heute will Pegida in Dresden Weihnachtslieder singen.

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