Exil-Uiguren warnen vor Bürgerkrieg

Ürümqi. Exil-Uiguren haben gestern in München vor einer Eskalation der Gewalt in ihrer chinesischen Heimatprovinz Xinjiang gewarnt. Der Vizepräsident des Weltkongresses der Uiguren, Asgar Can, sagte, die Stimmung sei "sehr emotional". Ein Bürgerkrieg mit der Bevölkerungsmehrheit der Han-Chinesen sei nicht mehr auszuschließen

Ürümqi. Exil-Uiguren haben gestern in München vor einer Eskalation der Gewalt in ihrer chinesischen Heimatprovinz Xinjiang gewarnt. Der Vizepräsident des Weltkongresses der Uiguren, Asgar Can, sagte, die Stimmung sei "sehr emotional". Ein Bürgerkrieg mit der Bevölkerungsmehrheit der Han-Chinesen sei nicht mehr auszuschließen. "Ich bin froh, dass die Weltöffentlichkeit jetzt von uns Kenntnis nimmt", sagte er. Gestern verstärkten die chinesischen Sicherheitskräfte ihr Aufgebot in der Provinzhauptstadt Ürümqi massiv. Dennoch kam es erneut mehrfach zu Ausschreitungen zwischen Angehörigen der uigurischen Minderheit und ethnischen Chinesen. Am Abend erklärten die Behörden, die Lage sei unter Kontrolle. Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao sagte wegen der Unruhen seine Teilnahme am G8-Gipfel ab und kehrte von Italien nach China zurück. Die chinesische Führung drohte Aufrührern harte Strafen an. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Meng Jianzhu, rief bei einem Besuch in Ürümqi dazu auf, keine Nachsicht mit Randalierern zu üben. Die neue Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Monika Lüke, verlangte, unabhängige Beobachter in Xinjiang zuzulassen. Die uigurische Minderheit werde in China seit Jahrzehnten unterdrückt. epd

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