Kommentar Umsteuern geht nur global

Niemand zweifelt die Ungerechtigkeit des derzeitigen Systems der Unternehmenssteuern an. Internet-Firmen, deren Rechner in weit entfernten Niedrigsteuer-Paradiesen stehen, kommen in der EU mit läppischen Beträgen davon.

Kommentar: Umsteuern geht nur global
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wenn man sich nun tatsächlich auf eine gemeinsame Grundlage zur Erstellung der Körperschaftssteuer verständigen könnte, wäre dies ein Durchbruch. Der Weg erscheint einfacher, plausibler und ist wohl auch transparenter als der deutsch-französische Vorstoß, bei dem die Umsätze zur Grundlage der Berechnung gemacht und die erhobenen Beträge auf die Mitgliedstaaten aufgeteilt würden. Doch die eigentlichen Probleme folgen erst dann. Wer setzt die Steuerforderungen durch und kassiert? Ohne globale Regelung, bei der auch Steueroasen wie die Fidschi-Inseln oder die Bahamas mitspielen, bleibt das schönste Steuermodell ohne Wirkung, weil sich die Firmen entziehen können. Nicht nur die EU-Kommission hat dafür keine Lösung.

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