EU friert Konten von Tunesiens Ex-Diktator Ben Ali ein

Tunis. Tunesiens geflohener Ex-Machthaber Zine el Abidine Ben Ali und seine Familie kommen in Europa nicht mehr an ihr Geld. Die EU hat die Konten von 48 Familienmitgliedern eingefroren. Darunter sind nach Informationen der "Welt" auch mehrere Bankkonten in Deutschland, die zwei Mitgliedern des Ben-Ali-Clans gehören sollen

Tunis. Tunesiens geflohener Ex-Machthaber Zine el Abidine Ben Ali und seine Familie kommen in Europa nicht mehr an ihr Geld. Die EU hat die Konten von 48 Familienmitgliedern eingefroren. Darunter sind nach Informationen der "Welt" auch mehrere Bankkonten in Deutschland, die zwei Mitgliedern des Ben-Ali-Clans gehören sollen. Die EU macht ihn "für die rechtswidrige Verwendung staatlicher Gelder Tunesiens verantwortlich".In Tunesien leitete die Übergangsregierung nach neuerlichen Zusammenstößen mit mindestens fünf Toten gestern erste Schritte zur Auflösung der RCD-Partei von Ben Ali ein. Das Innenministerium gab am Abend die Schließung aller RCD-Büros bekannt. Mitgliederversammlungen sind künftig verboten. Das Ministerium begründete den Schritt mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Diese war durch mehrere Zwischenfälle erschüttert worden.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TAP hatten Jugendliche gestern versucht, eine Polizeistation und den Gouverneurspalast der Stadt Kébili niederzubrennen. Ein Demonstrant wurde dabei durch eine Tränengasgranate der Polizei am Kopf getroffen und starb. Bereits am Samstag waren mindestens vier Menschen in El Kef im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Der Zwischenfall hatte sich ereignet, als Polizisten in eine aufgebrachte Menschenmenge schossen. Die Demonstranten forderten die Absetzung des Polizeichefs. Er soll zuvor eine Demonstrantin geschlagen haben. dpa

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