EU-Botschafter planen Maßnahmen gegen Einwegtüten

Brüssel · Der Verbrauch an Plastiktüten in Europa soll innerhalb des nächsten Jahrzehnts drastisch sinken. Entsprechende Pläne haben nun auch die Unterstützung der 28 Mitgliedstaaten.

Der Verbrauch an Plastiktüten in Europa soll innerhalb des nächsten Jahrzehnts drastisch sinken. Entsprechende Pläne haben nun auch die Unterstützung der 28 Mitgliedstaaten. Die EU-Botschafter stimmten gestern in Brüssel geschlossen für das Vorhaben, wie Diplomaten berichteten. Um den Verbrauch von Einwegtüten zu begrenzen, sollen die Staaten entweder Gebühren oder Steuern auf die Beutel erheben oder konkrete Ziele zur Verminderung beschließen. Auch nationale Verbote wären möglich.

Profitieren soll von den Plänen die Umwelt: Es dauert Hunderte von Jahren, bis sich die Beutel in der Natur zersetzen. Insbesondere Meerestiere leiden darunter, winzige Teile können über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper gelangen. Europaweit soll der Verbrauch leichter Plastiktüten bis Ende 2025 auf 40 Beutel pro Bürger sinken. Das ist eine Minderung um knapp 80 Prozent im Vergleich zu 2010. Hauchdünne Gemüse- und Obsttüten und stabile Mehrfachtüten sind nicht betroffen. In Deutschland werden allerdings schon heute vergleichsweise wenige Tüten genutzt. So verbrauchte im Jahr 2010 jeder Deutsche im Schnitt 64 Einwegtüten. Zum Vergleich: Im EU-Schnitt sind es 176.

Am Montag soll der Umweltausschuss des Europaparlaments über die Pläne abstimmen. Danach steht noch die formelle Annahme durch die Minister der EU-Staaten und das Plenum des Parlaments an. Dies alles dürfte bis zum Frühjahr geschehen.

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