Erneut russischer Journalist brutal zusammengeschlagen

Moskau. Nach dem brutalen Angriff auf den prominenten Reporter Oleg Kaschin ist in Russland erneut ein Journalist zusammengeschlagen worden. Anatoli Adamtschuk sei in der Nacht zum Montag attackiert worden und habe ein Schädeltrauma und eine Gehirnerschütterung erlitten, berichtete der Radiosender Moskauer Echo

Moskau. Nach dem brutalen Angriff auf den prominenten Reporter Oleg Kaschin ist in Russland erneut ein Journalist zusammengeschlagen worden. Anatoli Adamtschuk sei in der Nacht zum Montag attackiert worden und habe ein Schädeltrauma und eine Gehirnerschütterung erlitten, berichtete der Radiosender Moskauer Echo. Der Journalist der Zeitung "Schukowski Westi" hatte demnach kritische Artikel über den Bau einer Autobahn zu einem Flughafen bei Moskau geschrieben, auf dem eine bekannte Luftfahrtmesse stattfindet. Für die Straße soll ein Wald teilweise abgeholzt werden. Der Nachrichtenagentur Itartass zufolge bestätigte ein Sicherheitsvertreter den Angriff.

Journalisten forderten in einem eindringlichen Appell Präsident Dmitri Medwedew (Foto: dpa) zum Schutz der Medien auf. "Das Recht eines Reporters, seinen Verpflichtungen nachgehen zu können, ohne um sein Leben fürchten zu müssen, ist auch das Recht unserer Gesellschaft, zu sprechen und gehört zu werden", hieß es in einem offenen Brief.

Medwedew äußerte sich im Fernsehen zu der Attacke auf Kaschin: "Wer auch immer in dieses Verbrechen verwickelt ist, wird ungeachtet seiner Position, gesellschaftlichen Stellung oder Leistung bestraft werden." Angriffe auf Journalisten müssten "mit besonderer Sorgfalt" verfolgt werden und dürften nicht mit anderen Verbrechen in einen Topf geworfen werden. Die EU-Kommission bezeichnete die Angriffe auf die Journalisten als "nicht akzeptabel". Die Beauftragte für Pressefreiheit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Dunja Mijatovic, forderte Russland auf, die Pressefreiheit zu gewährleisten und Medienvertreter zu schützen.

Der am Samstag mit Baseballschlägern überfallene Kaschin lag gestern weiter im künstlichen Koma. Sein Zustand war Ärzten zufolge "ernst, aber stabil". afp

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