Entsetzen nach Anschlag in Istanbul

Ankara. Einen Tag nach dem schwersten Anschlag in Istanbul seit fünf Jahren hat die türkische Regierung die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für das Blutbad mit 17 Toten und über 150 Verletzten verantwortlich gemacht

Ankara. Einen Tag nach dem schwersten Anschlag in Istanbul seit fünf Jahren hat die türkische Regierung die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für das Blutbad mit 17 Toten und über 150 Verletzten verantwortlich gemacht. Premierminister Recep Tayyip Erdogan nannte die PKK nicht ausdrücklich, deutete dies aber gestern an: "Wenn man ihnen einen Namen gibt, macht man Propaganda für sie." Unmittelbar nach dem Anschlag hatten schon die Sicherheitsbehörden die PKK bezichtigt. Am Sonntagabend waren in einer Fußgängerzone in Istanbul zwei Bomben detoniert. Kurz darauf wurden drei Teenager als Tatverdächtige verhaftet. Sie bestritten die Vorwürfe. "Mit Gewalt, dem Töten unschuldiger Menschen und Terrorismus können keine Ziele erreicht werden", sagte Präsident Abdullah Gül nach den Explosionen. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer verurteilte den Bombenanschlag scharf. EU-Chefdiplomat Javier Solana sicherte der Türkei die Unterstützung der EU zu. In einer Erklärung der französischen EU-Ratspräsidentschaft hieß es, die EU stehe "entschlossen an der Seite der Türkei im Kampf gegen den Terror". Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich erschüttert: "Deutschland ist an der Seite der Türkei und seiner Menschen." Die PKK wies die Verantwortung für den Anschlag zurück. Unterdessen erneuerte das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise für die Türkei. Reisenden wird zu erhöhter Vorsicht geraten. dpa

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