Empörung über Urteil gegen Pussy Riot

Moskau. Mit einem Verweis auf deutsche Gesetze hat Russland indirekt auf die scharfe internationale Kritik am Urteil gegen drei Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot reagiert. In Deutschland sehe das Gesetz für die Beleidigung religiöser Gefühle bis zu drei Jahre Haft vor, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch. Weltweit hielt die Empörung über das Strafmaß für die drei Frauen an

Moskau. Mit einem Verweis auf deutsche Gesetze hat Russland indirekt auf die scharfe internationale Kritik am Urteil gegen drei Aktivistinnen der Punkband Pussy Riot reagiert. In Deutschland sehe das Gesetz für die Beleidigung religiöser Gefühle bis zu drei Jahre Haft vor, sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch. Weltweit hielt die Empörung über das Strafmaß für die drei Frauen an.In dem umstrittenen Prozess hatte Richterin Marina Syrowa am Vortag Nadeschda Tolokonnikowa (22), Maria Aljochina (24) und Jekaterina Samuzewitsch (30) wegen Rowdytums aus religiösem Hass zu je zwei Jahren Straflager verurteilt. Verteidiger Mark Fejgin will gegen das Urteil Berufung einlegen. Er bekräftigte, dass die Frauen Putin nicht um Gnade bitten würden. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung bleiben die Künstlerinnen, von denen zwei kleine Kinder haben, in Moskau in Untersuchungshaft

Erstmals forderte ein prominenter Regierungsgegner den Westen zu Sanktionen gegen Putin und dessen "korruptes Umfeld" auf. Mit Wahlen könne der Kremlchef nicht besiegt werden, da er die Abstimmungen kontrolliere, sagte der Blogger Alexej Nawalny (36) dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Auch Außenminister Guido Westerwelle kritisierte das Urteil. "Zwei Jahre Haft für politischen Protest und ein Punk-Gebet in einer Kirche - diese Strafe ist zu hart", schrieb der FDP-Politiker in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag". Sein Vorgänger Joschka Fischer sagte dem Blatt: "Das Urteil ist ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke." dpa

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