Ein Regenguss – und sie sind dahin

Berlin · Weil die SPD-Plakate zur Bundestagswahl Feuchtigkeit aufsaugen, gehen sie beim ersten Regen kaputt. Deswegen wurde die geplante Plakatierung verschoben und die Auslieferung der Plakate von der Parteizentrale gestoppt.

Als ob die SPD nicht schon genug Sorgen hätte. Nicht nur, dass die am Dienstag vorgestellte Plakatkampagne zur Bundestagswahl ohne Bild des Kandidaten Peer Steinbrück und mit Motiven von Kanzlerin Angela Merkel und einiger ihrer Minister auf ein eher kritisches Echo stößt. Nach Informationen unserer Zeitung haben die Genossen jetzt auch noch ein ganz anderes Kampagneproblem: Die Wahlplakate, mit denen die SPD-Kandidaten in den Wahlkreisen für sich werben sollen, sind offenbar nicht wetterfest. Ein Regenguss - und sie sind dahin. Die Auslieferung wurde von der Parteizentrale inzwischen gestoppt.

Das Willy-Brandt-Haus bestätigte auf Nachfrage Schwierigkeiten. "Ein Teil der bisher an die Wahlkreise ausgelieferten DIN-A-0- und DIN-A-1-Wahlkampfplakate weisen technische Mängel auf und sind daher nicht nutzbar." Diese Plakate würden jetzt bis Mitte des Monats ausgetauscht. Um wie viele es sich handelt, dazu wollte man sich nicht äußern, auch nicht zu den Kosten der Aktion. Aber: "Das ist ärgerlich und bedeutet für die Wahlkämpfer vor Ort einen zusätzlichen Aufwand", so eine Sprecherin. Die Plakat-Präsenz der SPD sei dadurch aber nicht beeinträchtigt. Und: "Die am Dienstag präsentierten Motive sind davon nicht betroffen", betonte die Sprecherin.

Aus manch einem Wahlkreis hört man allerdings anderes, was die Beeinträchtigung des Wahlkampfes angeht. Weil die Plakate "Wasser saugen" würden, berichtet ein Genosse, "gehen sie beim ersten Regen kaputt". Deswegen habe man die schon längst geplante Plakatierung verschieben müssen, was wiederum dem politischen Mitbewerber nutze. Denn die meisten Plätze seien dann schon besetzt, wenn man endlich beginnen könne. "Das Einzige, was wir machen können, ist eine hohe Leiter dabei zu haben, um die Plakate ganz hoch zu hängen", beklagt der Wahlkämpfer. Beim SPD-Parteivorstand legt man jedenfalls Wert auf den Hinweis, dass den Kandidaten keine zusätzlichen Kosten entstehen. Sie müssen die Wahlplakate selbst bezahlen. "Der Parteivorstand übernimmt die Austauschkosten", verspricht die Sprecherin.

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