Deutsche Seeleute in Somalia verschleppt

Nairobi. Fast die gesamte Besatzung des Anfang April gekaperten deutschen Frachters "Hansa Stavanger" ist nach Informationen der Nicht-Regierungsorganisation Ecoterra auf das somalische Festland verschleppt worden. Offenbar aus Furcht vor einer Befreiungsaktion hätten die Piraten 20 der 24 Seeleute an Land gebracht, berichtete die Organisation am Freitag

Nairobi. Fast die gesamte Besatzung des Anfang April gekaperten deutschen Frachters "Hansa Stavanger" ist nach Informationen der Nicht-Regierungsorganisation Ecoterra auf das somalische Festland verschleppt worden. Offenbar aus Furcht vor einer Befreiungsaktion hätten die Piraten 20 der 24 Seeleute an Land gebracht, berichtete die Organisation am Freitag. Unklar ist, ob die fünf deutschen Besatzungsmitglieder unter ihnen sind. Außerdem sollen bewaffnete Milizangehörige an Bord des Schiffes gegangen sein, um die dort anwesenden Piraten zu verstärken.Unterdessen mehren sich in Deutschland Rufe nach einem härteren Vorgehen der Marine gegen Piraten. Politiker von Union und FDP sprachen sich dafür aus, gekaperte Schiffe wie den deutschen Frachter "MV Hansa Stavanger" mit Gewalt zu befreien. Die Bundesregierung sieht aber keinen Grund, das Anti-Piraten-Mandat zu ändern. Unionsinnenexperte Hans-Peter Uhl (CSU) kündigte an, Piraten würden künftig "mit allen militärischen und polizeilichen Mitteln bis hin zum Einsatz von Anti-Terror-Einheiten hart bekämpft". Die EU-Kommission will in den nächsten drei Jahren rund 225 Millionen Euro ausgeben, um den Kampf gegen den Terrorismus und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu verstärken. Das Programm sieht die Unterstützung von Sicherheitsmaßnahmen gegen die Weiterverbreitung von chemischen, biologischen und nuklearen Massenvernichtungswaffen vor. afp/dpa

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