Deutsche Bischöfe warten auf Vorgaben des Papstes

München · Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen gemeinsame Konsequenzen aus der Familiensynode in Rom ziehen, aber zunächst die Entscheidung des Papstes abwarten. "Jetzt ist er dran", sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch gestern.

Auf Basis der Empfehlungen der Bischöfe soll Franziskus entscheiden, welchen Kurs die Kirche künftig bei den Streitthemen Ehe und Familie fährt. Anschließend planen die deutschen Bischöfe ein gemeinsames Hirtenwort, damit nicht jedes Bistum einen anderen Weg einschlägt.

Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx hat die Synode den Gläubigen viele Freiräume eröffnet. "Da ist die Gewissensentscheidung des Einzelnen gefragt in vielen Punkten", sagte Marx. "Da haben wir nicht hineinzuregieren." Bei der Frage, wie die Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehe, sei vor allem der Seelsorger vor Ort gefragt, betonte Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. "Das mag alles nicht viel sein für manche, aber es ist sehr viel für den gemeinsamen Weg in der Kirche." Die Synode machte wiederverheirateten Geschiedenen vage Hoffnung auf eine Zulassung zur Kommunion und regte eine Einzelfallprüfung an, ohne konkrete Schritte vorzuschlagen.

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