Der Klimawandel erstickt das Leben in der Tiefe der Meere
Kiel. Forscher des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften sagen dramatische Veränderungen in den Ozeanen als Folgen des Klimawandels voraus
Kiel. Forscher des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften sagen dramatische Veränderungen in den Ozeanen als Folgen des Klimawandels voraus. Neben einem steigenden Säurewert, er ist eine Folge der Umwandlung des Treibhausgases Kohlendioxid im Wasser zu Kohlensäure, werden sich in den Meeren künftig sauerstoffarme Zonen ausbreiten, in denen kein höheres Leben mehr möglich sein werde, sagen die Biologen des Kieler Forschungsinstituts voraus. Betroffen vom Sauerstoffmangel seien vor allem Wasserschichten in einigen hundert Metern Tiefe. Auslöser des Todes in der Tiefe sind Bakterien, die abgestorbenes organisches Material abbauen und dabei Sauerstoff verbrauchen. Da Kohlendioxid unmittelbar an der Wasseroberfläche der Ozeane wie ein Düngemittel wirkt, entstehen dort mit zunehmender Kohlendioxidkonzentration auch immer mehr Mikroorganismen. Wenn sie absterben und in die Tiefe rieseln, wird bei ihrem Abbau dort deutlich mehr Sauerstoff als bisher verbraucht. Deshalb würden sich Todeszonen, in denen es nicht mehr genug Sauerstoff für höheres Leben gibt, in den kommenden Jahren um 50 Prozent ausweiten, so die Kieler Forscher. Für ihre Vorhersage benutzten die Wissenschaftler ein Computermodell, das mit Daten aus Versuchsanlagen gefüttert wurde, die das Leben im Ozean nachahmen. np