Berlin. Abrechnung zum Arbeitsantritt: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) leitete gestern erstmals nach den Sommerferien eine Kabinettssitzung - und musste prompt eine scharfe Attacke ertragen. Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, Josef Schlarmann (CDU), wettert gegen das "System Merkel". In der "Leipziger Volkszeitung" äußerte er "erhebliche Zweifel", dass die Union mit Merkel an der Spitze noch genügend Stimmen bei Wahlen holen könne. "Es gibt keinerlei grundsätzliche Debatte mehr, weil alles in Frau Merkels CDU als alternativlos angeboten wird. Das ist wie in der Mensa, die täglich nur ein Gericht anbietet. Wem das nicht schmeckt, der bleibt draußen." In der "Süddeutschen Zeitung" legte Schlarmann nach: "In der Partei geht es zu wie am Zarenhof."Die SPD reagierte mit Genugtuung. "Jetzt rächt sich, dass Merkel kalte Machtpolitik betreibt. Das geht selbst dem Kanzlerwahlverein CDU auf den Nerv", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Thomas Oppermann. dapd