BUND will klare Auskunft über Entsorgung von Giftmüll aus Indien
Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert vom Bundesumweltministerium Auskunft über die geplante Giftmüll-Entsorgung aus dem indischen Bhopal in Deutschland. Die Organisation will mit einer Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz klären, um was für Müll es sich genau handelt, wo der Müll entsorgt werden soll und wann der Import nach Deutschland vorgesehen ist
Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert vom Bundesumweltministerium Auskunft über die geplante Giftmüll-Entsorgung aus dem indischen Bhopal in Deutschland. Die Organisation will mit einer Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz klären, um was für Müll es sich genau handelt, wo der Müll entsorgt werden soll und wann der Import nach Deutschland vorgesehen ist.Die geplante Entsorgung ist nach indischen Angaben Teil eines Angebots der staatlichen Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). In Bhopal waren am 3. Dezember 1984 aus der Pestizidfabrik des US-Konzerns Union Carbide etwa 40 Tonnen hochgiftiges Methylisocyanat (MIC) ausgetreten.
Die 350 Tonnen Giftmüll, um deren Entsorgung es nun geht, haben aber nichts mit dem Gas zu tun. Die Abfälle wurden bereits in den Jahren zuvor auf dem Firmengelände eingelagert. Der BUND, aber auch Greenpeace Deutschland fordern, dass geprüft werden soll, ob der Müll nicht in indischen Verbrennungsanlagen entsorgt werden kann. Der Entsorgungsexperte Manfred Gleis vom Umweltbundesamt (UBA) sagte, dass die indischen Entsorgungsanlagen bisher aber wohl technologisch dazu nicht in der Lage seien: "Wir haben in Deutschland weltweit das größte Know-How bei der Sonderabfallentsorgung."
Der BUND geht davon aus, dass in Deutschland folgende Sonderabfallverbrennungsanlagen für den Müll infrage kommen: eine Anlage im bayerischen Baar-Ebenhausen, bei der BASF in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz), eine Anlage im hessischen Biebesheim, in Nordrhein-Westfalen Verbrennungsanlagen in Leverkusen, Dormagen und Herten sowie eine Anlage im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel. dpa