Bürger trauen Merkel und Steinmeier viel zu

Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, Foto: dpa) und ihr SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier (Foto: Reuters) starten mit großem Vertrauensvorsprung ins Superwahljahr 2009

Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, Foto: dpa) und ihr SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier (Foto: Reuters) starten mit großem Vertrauensvorsprung ins Superwahljahr 2009. Nach einer gestern veröffentlichten Umfrage für das Magazin "Stern" sind die CDU-Chefin und der Außenminister die beiden Politiker, denen die Deutschen am ehesten die Führung des Landes anvertrauen. In der Umfrage konnten die Befragten jeweils maximal 100 Punkte vergeben. Mit einem Durchschnittswert von 63 Punkten lag Merkel vorn, Steinmeier erhielt 60 Punkte. Mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (57 Punkte) und Parteichef Franz Müntefering (53 Punkte) waren zwei weitere SPD-Politiker in der Spitzengruppe. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer landete mit 50 Punkten im Mittelfeld. Eher weniger Vertrauen haben die Bürger in die Führungsqualitäten von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (45 Punkte), FDP-Chef Guido Westerwelle (44 Punkte), Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast (ebenfalls 44 Punkte), Wirtschaftsminister Michael Glos (39 Punkte) sowie Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (38 Punkte). Auf den beiden letzten Plätzen landeten Hessens Ministerpräsident Roland Koch (37 Punkte) und Linken-Chef Oskar Lafontaine, dem mit 30 Punkten das geringste Vertrauen entgegengebracht wurde. Die Kanzlerin schaffte es als einzige, das eigene Lager stark für sich zu mobilisieren: Die Unions-Wähler gaben ihr 82 Punkte, Steinmeier erhielt von den SPD-Anhängern nur 68 Punkte. Das Forsa-Institut hatte vor Weihnachten 1018 Bundesbürger befragt. afp

Meinung

Es wird noch viel passieren

Von SZ-Korrespondent

Hagen Strauß

Das sind Vorschusslorbeeren, mit denen die beiden Zugpferde von Union und SPD ins neue Jahr starten: Die Bürger haben zu Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier das meiste Vertrauen. Gut, das bringen die Ämter so mit sich. Trotzdem muss man ein "noch" anfügen. Denn das neue Jahr ist frisch, vieles wird passieren, was die politischen Koordinaten verschieben dürfte. Beispielsweise die diversen Landtagswahlen.

In dem Urteil der Bürger spiegelt sich offenkundig wider, dass die Wirtschaftskrise die Menschen noch nicht einmal gefühlt erreicht hat - die Stimmung ist nach wie vor besser als die Lage. Der Umgang mit den Folgen der Rezession in den nächsten Wochen wird vor allem zeigen, ob Merkel und Steinmeier das Vertrauen verdient haben. Gemeinsam müssen sie gegen die Krise kämpfen, zugleich gilt es aber, eigenes Profil zu zeigen und den Partner von der anderen Seite scharf zu attackieren. Es wird daher besonders spannend sein zu beobachten, wie Amtsinhaberin und Herausforderer diesen politischen Drahtseilakt vollführen.

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