Zunahme von Teilzeitjobs in Deutschland laut DIW-Studie besonders stark

Berlin/Saarbrücken · Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin nahm die Zahl der Teilzeitbeschäftigten von 2000 bis 2010 um drei Millionen auf insgesamt rund zehn Millionen zu.

Berlin/Saarbrücken. Das Wachstum der Zahl der Teilzeitstellen war seit 2000 in Deutschland stärker als in den meisten anderen europäischen Ländern, ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, über die die "Saarbrücker Zeitung" berichtet. Demzufolge nahm die Zahl der Teilzeitbeschäftigten von 2000 bis 2010 um drei Millionen auf insgesamt rund zehn Millionen zu. Der Anteil stieg von 19 auf 26 Prozent aller offiziell als erwerbstätig Registrierten.

Deutschland übertrifft damit klar den EU-Durchschnitt von derzeit 19 Prozent Teilzeitanteil (im Jahr 2000 rund 16 Prozent). Jeder fünfte Betroffene gab an, nur deshalb Teilzeit zu arbeiten, weil er keine Vollzeitstelle fand. Insgesamt würden 25 Prozent der Teilzeitjobber gern mehr Stunden machen als jetzt. Neben dem Mangel an geeigneten Vollzeitjobs sind die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen sowie Ausbildung weitere Hauptgründe für die Tätigkeit in Halbtags- oder Minijobs. Laut der Studie hat sich der Kreis der Betroffenen seit dem Jahr 2000 verändert. Zwar überwiegen nach wie vor die weiblichen Erwerbstätigen, von denen aktuell 45 Prozent in Teilzeit arbeiten (im Jahr 2000 waren es 38 Prozent). Bei den Männern aber war der Zuwachs in den letzten zehn Jahren weit rasanter. Hier verdoppelte sich der Teilzeitanteil von fünf auf zehn Prozent aller Erwerbstätigen. Von den gering Qualifizierten sind 33 Prozent teilzeitbeschäftigt, doch holen die anderen Gruppen auf. So stieg unter den mittelmäßig Qualifizierten der Anteil der Teilzeitbeschäftigten von 21 Prozent im Jahr 2000 auf 28 Prozent im Jahr 2010. Bei den Hochqualifizierten betrug der Anstieg 14 auf 19 Prozent. Alle drei Gruppen liegen deutlich über dem EU-Durchschnitt. Die DIW-Forscher sprechen in ihrer Studie von einem "robusten Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt". kol

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