SPD-Innenexperte Lischka wirbt weiter für Dialog mit Ankara – Bundeswehr-Abzug als „Option“

Berlin/Saarbrücken · Der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka sieht trotz der Eskalation im türkisch-niederländischen Verhältnis keinen Grund, Wahlkampfauftritte türkischer Spitzenpolitiker auch in Deutschland zu verbieten.

 Der Vorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt, Burkhard Lischka.Location:Köthen

Der Vorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt, Burkhard Lischka.Location:Köthen

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert (ZB)

"Niemand kann ein Interesse daran haben, alle Gesprächsfäden mit der Türkei zu kappen", sagte Lischka der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe)."Die Türkei ist, ob wie es wollen oder nicht, ein Schlüsselland, weil es zwischen den europäischen Außengrenzen und den Kriegsländern Syrien und Irak liegt". Ohne die Türkei würden diese Krisen noch viel näher an Deutschland heranrücken und könnten damit schon gar nicht gelöst werden, meinte Lischka.

Er machte aber deutlich, dass Deutschland seine in der Türkei stationierten Bundeswehrsoldaten verlegen könnten, falls Ankara deutschen Politikern dort weiterhin Besuche verweigere. "Ich setze auch hier weiter auf die Nutzung diplomatischer Kanäle. Aber wenn das alles nichts nützt, muss der Abzug der Bundeswehr aus der Türkei eine Option sein", erklärte der SPD-Politiker.

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