Lauterbach verteidigt Pläne für schnelleren Arzttermin - Gesetz muss Strukturen verändern

Saarbrücken · SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstreicht Pläne für Verkürzung der Wartezeit.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Gesetzespläne zur Verkürzung der Wartezeiten für einen Facharzttermin gegen die Kritik der Mediziner verteidigt. "Es ist nicht zumutbar, dass Versicherte, die zum Teil über Jahre 700 Euro Krankenkassenbeitrag im Monat zahlen, drei Monate auf einen Facharzttermin warten müssen", sagte Lauterbach der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

In vielen Großstädten arbeiteten die Fachärzte nur an drei Tagen für gesetzlich Versicherte. Zugleich würden Privatpatienten "systematisch bevorzugt und zum Teil auch überversorgt", kritisierte Lauterbach. Im Gegenzug gebe es unterversorgte Bereiche, in denen die Krankenhäuser für die fachärztliche Versorgung einspringen könnten, dies aber nicht dürften. "Das heißt: Ein gutes Gesetz muss Strukturen verändern, was wiederum für kürzere Wartezeiten sorgt", meinte Lauterbach.

Zugleich stellte er klar, dass dabei nicht die so genannten dringlichen Überweisungen gemeint sind, durch die schon jetzt zeitnah ein Facharzttermin ermöglicht wird. "Es geht um jene Überweisungen, die noch nicht dringlich, aber trotzdem medizinisch sehr sinnvoll sind", erklärte Lauterbach.

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