Lauterbach plädiert für Beitragsreform

Saarbrücken · SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach will das Beitragssystem der gesetzlichen Krankenkassen reformieren. So sollen die Überschüsse abgebaut werden. Seiner Meinung nach könnten 50 Kassen die Beiträge sofort senken.

Saarbrücken. Angesichts der hohen Milliardenreserve im gesetzlichen Kassensystem hat sich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für eine Beitragsreform ausgesprochen. "Dadurch wären auch die hohen Überschüsse schnell verschwunden", sagte Lauterbach der Saarbrücker Zeitung.

"Würde der Einheitsbeitrag abgeschafft, dann könnte jede Kasse wieder für sich selbst einen Beitragsatz festlegen", erläuterte der SPD-Politiker. Er gehe davon aus, dass von den rund 140 Krankenkassen dann mehr als 50 den Beitrag sofort senken würden. Derzeit seien die Versicherten "gezwungen, mehr Beiträge als notwendig an die Kassen abzuführen", kritisierte Lauterbach.

Unverständnis äußerte er für den Appell von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) an die Kassen, die Überschüsse durch Prämien an die Versicherten zurück zugeben. "Warum diese bürokratische Lösung wählen, wenn der Beitragsatz zu hoch ist? Das versteht kein Mensch", sagte Lauterbach. Der Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent sei so gewählt worden, als gäbe es noch Massenarbeitslosigkeit. "Deshalb nehmen die Kassen dauerhaft mehr Geld ein, als sie eigentlich brauchen", meinte Lauterbach. vet

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