Jeder fünfte junge Erwerbslose bezieht Hartz IV - DGB beklagt Defizite bei Arbeitslosenversicherung

Saarbrücken · Die Arbeitslosenversicherung bietet offenbar immer weniger jungen Erwerbslosen auch tatsächlich Schutz. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) berichtet, war im vergangenen Jahr jeder Fünfte von ihnen nach dem Jobverlust sofort auf Hartz IV angewiesen.

So seien 2013 rund 577.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos geworden. Davon hätten 123.000 Personen gleich die staatliche Grundsicherung bezogen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Dies entsprach einem Anteil von 21,3 Prozent in dieser Altersgruppe. Zwar sei die Zahl der Jugendlichen, die nach einer Beschäftigung oder Ausbildung ihren Job verlören, in den letzten Jahren rückläufig gewesen. Aber der Anteil der Hartz-IV-Empfänger unter ihnen habe sich seit 2007 um 2,6 Prozent erhöht.

Um die Schutzfunktion der Arbeitslosenversicherung zu verbessern, schlägt der DGB vor, die Rahmenfrist von zwei Jahren, in der man mindestens zwölf Monate versicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein muss, auf drei Jahre zu verlängern. Mittelfristig, so der DGB-Arbeitsmarktexperte Willhelm Adamy, sei auch eine Mindestsicherung beim Arbeitslosengeld in Höhe der Hartz IV-Sätze notwendig. Wer dann immer noch keine Unterstützung bekomme, müsse wenigstens eine verbesserte Arbeitsförderung erhalten, um wieder einen Job antreten zu können, erklärte Adamy.

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