CDU-Vize Strobl will seine Partei für Umweltthemen öffnen – Koalition mit den Grünen nicht ausgeschlossen

Berlin / Saarbrücken · „Es gibt einige langfristige gesellschaftliche Entwicklungen, die die Union nicht ignorieren sollte“, sagte Strobl der „Saarbrücker Zeitung“.

Berlin / Saarbrücken. CDU-Vize Thomas Strobl will seine Partei für neue Politikfelder öffnen. "Es gibt einige langfristige gesellschaftliche Entwicklungen, die die Union nicht ignorieren sollte", sagte Strobl der "Saarbrücker Zeitung". Dazu zähle er vor allem das starke Empfinden der Bevölkerung für Umweltthemen und den Wunsch nach nachhaltigen Lösungen. "Bewahrung der Schöpfung ist ein zutiefst christliches und konservatives Thema", sagte Strobl. Die Union solle daher sehr sensibel beim Thema Tierschutz sein, forderte Strobl. "Es würde uns als Union außerdem gut stehen, wenn wir uns noch stärker für die Regionalität der Nahrungsmittelproduktion einsetzen würden. Denn wir sind die Partei, der die ländlichen Räume am meisten am Herzen liegen." Auch in der Familienpolitik solle die CDU die unterschiedlichen Lebensweisen akzeptieren. "Wer mit wem in welcher Form zusammenlebt, ist eine sehr persönliche Frage." Strobl kritisierte die Ablehnung der Gleichstellung homosexueller Paare im Steuerrecht durch den letzten CDU-Parteitag. "Ich hätte Gestaltung hier nicht dem Bundesverfassungsgericht überlassen." Bezogen auf künftige Koalitionen zeigte sich Strobl offen. "Es wäre überheblich, schon vorher bestimmte Kooperationen auszuschließen", sagte Strobl auf die Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit mit den Grünen. "Wir sollten in Demut abwarten, wie die Wähler im Herbst entscheiden. Und danach schauen wir, was geht, und was nicht geht." Auch eine Festlegung auf die FDP als Koalitionspartner lehnte Strobl ab. "Parteien sollten sich grundsätzlich nicht aneinander ketten." kol

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