Beamter wurde nach G36-Warnung kaltgestellt

Berlin · Wegen Kritik an dem Sturmgewehr G36 der Bundeswehr ist ein kritischer Beamter offenbar mehrfach versetzt worden. Laut "Bild am Sonntag " hatte der Waffen- und Munitionsexperte Dieter J. im damaligen Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) schon 2006 auf Probleme mit der Treffsicherheit hingewiesen.

Der 61-Jährige ließ dem Bericht zufolge damals gutachterlich feststellen, dass für die G36-Herstellung ein ungeeigneter Werkstoff verwendet wurde. Als Reaktion sei der Beamte mehrfach versetzt und mit der Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Sturmgewehre betraut worden. In den Jahren 2008 und 2010 ordnete das BWB laut "Bild am Sonntag " psychiatrisch-psychologische Untersuchungen bei dem Mitarbeiter an. "Man wollte mich damals einfach für verrückt erklären lassen", sagte Dieter J. dem Blatt.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU ) sagte dazu: "Ich habe den Auftrag erteilt, noch einmal exakt zu erfassen, welche Ermittlungen und Disziplinarmaßnahmen es im Ministerium und den nachgeordneten Behörden gegeben hat, die im Zusammenhang mit dem G36 stehen könnten. Wenn es Fälle gibt, würden sie von Ministeriumsjuristen unter Leitung des Staatssekretärs erneut geprüft, ob alles korrekt gelaufen ist."

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