Beamtenbund droht Ländern vor Tarifrunde mit Arbeitskampf
Köln. Der Beamtenbund (dbb) hat die Länder davor gewarnt, bei der anstehenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst die Kampfbereitschaft der Gewerkschaften zu unterschätzen. Da es mit den Ländern anders als mit dem Bund und den Kommunen für den Arbeitskampf kein Schlichtungsabkommen gebe, sei man zwangsläufig schnell bei Urabstimmung und Streik, sagte dbb-Chef Klaus Dauderstädt gestern
Köln. Der Beamtenbund (dbb) hat die Länder davor gewarnt, bei der anstehenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst die Kampfbereitschaft der Gewerkschaften zu unterschätzen. Da es mit den Ländern anders als mit dem Bund und den Kommunen für den Arbeitskampf kein Schlichtungsabkommen gebe, sei man zwangsläufig schnell bei Urabstimmung und Streik, sagte dbb-Chef Klaus Dauderstädt gestern.
Der Beamtenbund und die DGB-Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordern gemeinsam für die eine Million Tarifbeschäftigten in den Ländern ein Gehaltsplus von 6,5 Prozent - mit einer sozialen Komponente für untere Einkommen. Zugleich wird die "zeit- und inhaltsgleiche" Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamten der Länder verlangt. Für die zwei Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen waren im vorigen Jahr in einem Stufenplan ein Plus von insgesamt 6,3 Prozent vereinbart worden. Die erste Runde der Tarifverhandlungen findet am 30. Januar in Berlin statt.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) ging auf die 6,5-Prozent-Forderung der Gewerkschaften nicht konkret ein. "Wir wollen, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gut bezahlt werden", versicherte Jäger auf der Jahrestagung des Beamtenbundes. Angesichts von Schuldengrenze und leerer Landeskassen werde es allerdings "viel Kreativität" erfordern, diesem Ziel gerecht zu werden. Bundesinnenminister Hans-Peter-Friedrich (CSU) unterstrich, bei dem 6,3-Prozent-Ergebnis von Bund und Kommunen im vergangenem Jahr sei man "bis an die Schmerzgrenze" der öffentlichen Haushalte gegangen. dpa
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