Wie sich „Molschd“ entwickelt hat und entwickeln soll

Malstatt · Es ging um aktuelle Projekte und Ideen zur Stadtteilentwicklung: Die Landeshauptstadt hat am Donnerstag eine Stadtteilkonferenz für das Untere und Obere Malstatt organisiert. Das Interesse daran war groß.

Weit mehr als 100 Malstatter sind zur zweiten Stadtteilkonferenz in den Saal der Italienischen Mission auf dem Rastpfuhl gekommen, um zu erfahren, was es im Oberen und Unteren Malstatt Neues gibt, und um sich selbst einzubringen.

Der zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Klaus Kiehn, informierte über Aktuelles aus den Bereichen Erziehung und Bildung - und so auch über die erst vor Kurzem eingeweihte Kindertagesstätte am Kirchberg. Die an der Stromstraße werde erweitert. Der Bau der katholischen Kita habe sich verzögert, sagte Kiehn. Seiner Einschätzung nach kann es dort aber bald losgehen. Die private Kita Biber am Jenneweg sei seit einem Jahr sehr erfolgreich.

Heike Neu vom Verein Zukunftsarbeit Malstatt (Zam) informierte: "Wir machen gerade eine Bestandsaufnahme: Was gibt es für Senioren?" Applaus gab es für ihre Ankündigung: "Die Fortführung der Gemeinwesenarbeit in Malstatt ist bis 2018 gesichert." Sie sagte aber auch: "Die Stadtteilzentren bei St. Paulus und am Kirchberggelände haben derzeit keine Aussicht auf Verwirklichung." Maria Krothe berichtete aus Sicht des Grünamtes. Das hat zuletzt den Kirchbergspielplatz neu gestaltet, der sehr beliebt ist. Für Aufsehen hatte im Vorjahr auch die Aktion der Mercedes-Bank gesorgt. Deren Mitarbeiter hatten bei einem sogenannten Caring-Day die Spielplätze im Grünen U zwischen Trifels- und Taunusstraße aufgeräumt.

Dezernent Kajo Breuer und Veronika Kabis vom Integrationsbüro griffen auch das Thema der Ex-Höll-Werksarbeiter auf (die SZ berichtete). In der Lebacher Straße wohnten noch einige Betroffene, die mit falschen Versprechen aus ihrer Heimat nach Deutschland gelockt worden seien und jetzt fast mittellos zum Beispiel in Malstatt gestrandet seien. Auf dem Rastpfuhl engagieren sich Ingeborg Damaske und Ingrid Bröder für diese Menschen. Damaske: "Es hat sich eine Gruppe organisiert, der überwiegend Privatpersonen angehören." Sie versorgen die Betroffenen täglich mit Essen, Hygieneartikeln, helfen zum Beispiel bei Amtsgängen. Und weil das natürlich Geld kostet, ließen sie ihre Spendenbüchse rundgehen und warben um Mithilfe: "Wir treffen uns dienstags um 19 Uhr im Café Zam."

So dauerte es einige Zeit, ehe Moderator Roman Glauben mit den vielen Berichterstattern alle Themen abgearbeitet hatte. Im zweiten Teil sollten sich die Teilnehmer in verschiedenen Arbeitskreisen einbringen, um auf das eben Gehörte aufzubauen und den Stadtteil weiter voranzubringen.

Eine willkommene Abwechslung während des ausführlichen Informationsteils waren zwei Aktionen am Rande des Versammlungssaals. Da konnten sich die Besucher für ein paar Minuten als "König von Molschd" fühlen und in die Kamera sagen, was sie verändern würden, wenn sie das Sagen hätten. Und wer seine Anliegen schriftlich festgehalten wissen wollte, schrieb seine Wünsche auf Blätter, die dann an den weißen Wunschbaum gehängt wurden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort