„Peter Wust wird rappen“

Merzig · Das Musical „ZipZap! Auf den Spuren von Peter Wust“ hat im Sommer Premiere. Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums probten ihre musikalische Zeitreise am vergangenen Dienstag nun erstmals in der Merziger Stadthalle. Die SZ war dabei.

 Die Schüler des Merziger Peter-Wust-Gymnasiums bei der Musical-Probe in der Merziger Stadthalle. Fotos: Rolf Ruppenthal

Die Schüler des Merziger Peter-Wust-Gymnasiums bei der Musical-Probe in der Merziger Stadthalle. Fotos: Rolf Ruppenthal

Draußen im Foyer stehen Schüler erstarrt im Kreis, klatschen sich der Reihe nach ab und bewegen sich wieder. Drinnen trommelt sich ein Schlagzeuger auf der Bühne warm. Etwa 120 Schüler aller Klassenstufen des Peter-Wust- Gymnasiums (PWG) haben erstmals in der Merziger Stadthalle ein Musical über den Namensgeber ihrer Schule geprobt. "Es ist weniger eine musikalische Philosophiestunde und mehr ein biografisches Musical", erklärt Musiklehrer Thomas Berger. Das Musical "ZipZap! Auf den Spuren von Peter Wust" konzentriere sich auf Wusts Leben, um ein stärkeres Interesse an seiner Person zu wecken.

Klassisch bis modern

Der 42-jährige Leiter der Schulchöre komponierte die Musikstücke gemeinsam mit seinen Kollegen Peter Hahn, Dirk Sauer und Frank Hahn. Schulorchestra, Bigband und beide Chöre spielen und singen Ragtime, Dixiland-Jazz, klassische Musical-Stücke, aber auch moderne Funk und Hiphop, berichtet Berger und verrät mit einem Augenzwinkern: "Und ja, Peter Wust wird tatsächlich rappen." Das schauspielerische Konzept von "ZipZap!" stammt von Aline Birringer: "Im Musical führen wir Proben zu einem Stück über Peter Wust auf", erklärt die Deutschlehrerin.

Sie habe die derzeit reale Probensituation gemeinsam mit den Schülern in den Theaterteil projiziert. Der Titel "ZipZap" symbolisiere das Hin-und-Her-Springen zwischen Gegenwart und 19. Jahrhundert, also zwischen den Theaterproben in der Gegenwart und dem Leben Wusts. Ein weiterer Kniff des Musicals: "Gesang und Text einer Rolle sind voneinander abgekoppelt. Sie werden von zwei Schülern in denselben Klamotten gespielt", erzählt Birringer.

Mikrofon testen

Robin Weirich aus der 10d testet auf der Bühne sein Mikrofon: " Die Eins bitte. Achtung, Achtung. Huch, jetzt ist es zu laut. Ein wenig leiser bitte", sagt der 15-Jährige aus Mettlach, der die Rolle eines Schulstrebers übernommen hat. Neben Robin, mittendrin zwischen Orchestra und Schauspielern, steht Aline Birringer und gestikuliert: " Nicht vergessen: Am Ende verabschiedet ihr zwei euch nach Robins Part noch und dann legt die Band los."

Die 29-jährige Deutschlehrerin hebt die Hand, und Robin beginnt zu sprechen "Wir werden sehen. Aber jetzt müssen wir los. Es hat schon geklingelt. Die Theater-AG fängt an." Dann setzt die Bigband ein, wird aber kurz darauf unterbrochen: "Das war zu spät, du musst schon während des Abgangs von der Bühne einleiten", erklärt Musiklehrer Berger und trommelt mit den Händen durch die Luft in Richtung Schlagzeuger.

Die Schüler der realen Theater-AG des PWG entwickelten ihre Sprechrollen mit, brachten Ideen und Textpassagen ein: "Ich habe meine Wunschrolle, die Leiterin der fiktiven Theater-AG bekommen. Lustig, mal in die Lehrerrolle zu schlüpfen", erzählt Alina Leichsich, die auch in der Theatergruppe ihres Heimatorts Scheiden mitwirkt. Nicht das Lernen der Texte bereite ihr Probleme, erzählt die 16-Jährige, sondern: "Es war anfangs schwierig, durchweg Hochdeutsch zu sprechen. Aber das ging nicht nur mir so: Wir sin' jo hier im Saarland."

Im Saal wird es unruhig. Die Bigband übt "Locked out of Heaven" von Bruno Mars. Chor und Schauspieler ziehen von der Bühne auf die hinteren Sitzgruppen der Stadthalle. Mädchen fotografieren mit ihren Mobiltelefonen und wippen im Takt. Die Musiklehrer steigen auf die Tische und laufen nervös vor der Bühne auf und ab. "Oh, yeah yeah. Oh yeah yeah, yeah yeah. Uh!”, schmettert eine Schülerin solo aus vollem Hals durch die Stadthalle. Nach dem Schlusstakt verlangt einer der Lehrer: "Ihr müsst das Uh lauter bringen.

Nochmal! Eins, zwei, drei, vier, Uh!" Dann beginnt die Band von vorne.

 Nicht nur die Mikrofone, auch die Musik muss abgestimmt sein.

Nicht nur die Mikrofone, auch die Musik muss abgestimmt sein.

Zum Thema:

HintergrundDas Musical "ZipZap! Auf den Spuren von Peter Wust" soll bei der Premiere in der Stadthalle am 23. und 24. Juli rund hundert Minuten dauern. Beim Festakt zum 125-jährigen Bestehen des PWG in der Merziger Stadthalle führte das Schüler-Ensemble des Gymnasiums erstmals zwei Stücke aus dem Repertoire auf.krt

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