Wertvolle Hilfe für Taschengeld

Blieskastel · Ohne ideelle Unterstützung und ehrenamtliches Engagement aus der Bevölkerung kann die Biosphäre Bliesgau ihre selbst gesetzten Ziele nicht erreichen. Auch der Zweckverband als Zentrale kommt ohne solche Unterstützung kaum aus. Seit einigen Wochen arbeiten dort zwei junge Frauen im Rahmen des „Freiwilligen Ökologischen Jahres“ (FÖJ) mit.

 Die neuen FÖJlerinnen beim Biosphären-Zweckverband Bliesgau: Michaela Loch (links) aus Rohrbach und Anne Keller aus Kirkel. Foto: Anita Naumann/Biosphärenzweckverband

Die neuen FÖJlerinnen beim Biosphären-Zweckverband Bliesgau: Michaela Loch (links) aus Rohrbach und Anne Keller aus Kirkel. Foto: Anita Naumann/Biosphärenzweckverband

Foto: Anita Naumann/Biosphärenzweckverband

Sieben hauptamtliche Mitarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, die Biosphäre Bliesgau zumindest soweit weiterzuentwickeln, dass die Region ihren "adelnden" Status auch über 2019 hinaus behält. Sechs von ihnen arbeiten in der Geschäftsstelle des Biosphären-Zweckverbandes im Gebäude der Kreissparkasse Saarpfalz am Blieskasteler Paradeplatz, der Klimamanager sitzt im Rathaus in St. Ingbert. Das ist vergleichsweise wenig angesichts der zahlreichen Erwartungen, die von den Biosphären-Hütern der Unesco im Blick unter anderem auf nachhaltige Entwicklung, ökologisches Leben und Wirtschaften, sanften Tourismus oder Umweltbildung formuliert sind. Von Anfang an sucht der Zweckverband denn auch immer wieder neben ehrenamtlichem Engagement der Bevölkerung in Arbeitskreisen oder verschiedenen Projekten die Unterstützung von jungen Leuten, die bereit sind, sich für wenig Geld für ökologische Ziele einzusetzen. Derzeit läuft wieder die Ausschreibung für ein von einer Großbank gesponsertes Umweltpraktikum (wir berichteten). Seit Anfang September sind aber auch wieder zwei junge Frauen in der Geschäftsstelle des Zweckverbandes aktiv. Anne Keller (19) aus Kirkel und Michaela Loch (18) aus Rohrbach absolvieren dort ihr "Freiwilliges Ökologisches Jahr". Beide haben im Frühjahr ihr Abitur gemacht und machen in einer "Findungsphase" (Anne Keller) vor der Wahl des Studiums erste Erfahrungen in der Berufswelt. Sie arbeiten im Büro mit, helfen bei Märkten, Messen und bei Außenterminen wie Biosphärenfest oder "Freiwilligen"-Aktionen. Beworben haben sie sich beim Umweltministerium und beim Zweckverband, der auch ihr monatliches "Taschengeld" von 280 Euro übernimmt. Neben ihren praktischen Erfahrungen erhalten die Frauen eine 25-tägige ökologische Zusatzausbildung des ebenfalls beteiligten Naturschutzbundes (Nabu).

Stefanie Lagaly vom Zweckverband macht keinen Hehl aus ihrer Freude über die Hilfe der FÖJlerinnen: " Mit ihrer Unterstützung können wir Dinge anpacken, die wir sonst nicht schaffen könnten. Die beiden haben zum Beispiel vor einigen Wochen auf dem Wintringer Hof 1500 Eier für die Bio-Brotboxen gekocht. Die gab es deswegen zum ersten Mal."

Anne Keller entwickelt derzeit sogar ein eigenes Projekt. Sie will Verkehrsinseln statt mit Blumen-Monokulturen aus dem Gewächshaus mit vielfältigen einheimischen Wiesenblühern bunter machen. Die Diskussion mit den politischen Entscheidern vor Ort wird ihr Einblicke in die reale Berufswelt verschaffen.

Interessenten am nächsten Freiwilligen Ökologischen Jahr können sich ab dem Frühjahr 2015 beim saarländischen Umweltministerium oder einer gewünschten Einsatzstelle bewerben. Sie müssen dazu die Vollzeit-Schulpflicht erfüllt und dürfen das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

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