Nordirak Kurdenpräsident Barsani tritt zurück

Erbil · Der 71-Jährige zieht die Konsequenz aus militärischen Rückschlägen im Nordirak.

(afp) Der Präsident der autonomen Kurdenregion im Nordirak, Massud Barsani, hat seinen Rücktritt erklärt. Er gebe sein Amt zum 1. November ab, erklärte der 71-Jährige in einem gestern vor dem Regionalparlament verlesenen Brief. Barsani hatte trotz interner Widerstände die Kurden am 25. September über die Unabhängigkeit abstimmen lassen. Zwar votierten die Kurden praktisch geschlossen für die Abspaltung von Bagdad, doch startete die irakische Zentralregierung daraufhin eine Militäroffensive, bei der sie den Kurden praktisch alle Gebiete außerhalb der Autonomieregion abnahm.

Insbesondere der Verlust der Region Kirkuk mit ihren großen Ölfeldern ist ein schwerer Schlag für die Kurden. Ohne die Einnahmen aus den Ölquellen dürfte ein unabhängiger Kurdenstaat kaum überlebensfähig sein. Das Debakel hat die bestehenden Spannungen zwischen den großen Kurdenparteien PUK und DPK weiter verschärft.

Viele Kurden geben Barsani eine Mitschuld an der Lage. Wegen des Streits wurden bereits die für den 1. November angesetzten Wahlen in der Autonomieregion verschoben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort