Kreissynode wird Test für Fusion Weniger Geld und sinkende Mitgliederzahlen

Regionalverband. "Es ist für uns eine große logistische Herausforderung", sagt Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saarbrücken, zur Saarbrücker Zeitung. Am morgigen Freitag, 6., und Samstag, 7

Regionalverband. "Es ist für uns eine große logistische Herausforderung", sagt Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saarbrücken, zur Saarbrücker Zeitung. Am morgigen Freitag, 6., und Samstag, 7. Juni, kommen die Synoden (Parlamente) der evangelischen Kirchenkreise Saarbrücken und Völklingen zu einer ersten gemeinsamen Synode im Graf-Gustav-Adolf-Haus in Alt-Saarbrücken zusammen. Zu den Kirchenkreisen Saarbrücken und Völklingen gehören rund 90000 Protestanten. 150 Delegierte (Synodalen) aus den 29 Gemeinden zwischen Saarbrücken, Saarlouis und Merzig müssen einen Parkplatz finden sowie mit Essen und Trinken versorgt werden. "Der Rahmen muss stimmen", sagt Weyer. Denn es gehe darum, dass sich die Abgeordneten in einer möglichst ungezwungenen Atmosphäre kennen lernen. Der Hintergrund: Die Leitungsgremien haben beschlossen, zum 1. Oktober 2009 zu fusionieren (wir berichteten). "Mit den Strukturveränderungen reagieren die Kirchenkreise auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung. Angesichts sinkender Gemeindemitgliederzahlen müssen Kosten eingespart und Pfarrstellen abgebaut werden", sagt Hartmut Richter, Superintendent des Kirchenkreises Völklingen. Und da sei es wichtig neben den Menschen aus dem anderen Kirchenkreis auch die unterschiedlichen Strukturen wahrzunehmen. "Wir wollen den Prozess für alle Beteiligten möglichst offen und transparent gestalten", sagt der Theologe. Derzeit gehe es in den Verhandlungen um viel Kleinarbeit: Satzungen müssten angepasst und Konzeptionen überprüft werden. Richter will über den neuesten Sachstand informieren. Außerdem wählen die Delegierten die neuen Abgeordneten zur Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland und befassen sich mit dem Pfarrstellenkonzept für den neuen Kirchenkreis. Die Tagung beginnt am Freitagnachmittag mit einem Gottesdienst in der Ludwigskirche. Anschließend finden ab 19.15 Uhr die Beratungen im Graf-Gustav-Adolf-Haus statt. Am Samstag wird die Tagung um neun Uhr fortgesetzt. Düsseldorf. In die evangelische Kirchenlandschaft zwischen Saar und Rhein ist viel Bewegung gekommen. Verantwortlich dafür ist die demografische Entwicklung und der damit einhergehende Rückgang der Gemeindegliederzahlen und der Einnahmen. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl rheinischer Kirchengemeinden von 787 auf 777 gesunken. Dies erklärte das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland auf Anfrage. Bis zum Jahr 2030 rechnet die in Düsseldorf ansässige Landeskirche mit 2,9 Millionen Gläubigen deshalb auch mit einem Rückgang der Pfarrerstellen. Derzeit gibt es rund 2000 Stellen, diese Zahl werde sich "nahezu halbieren", heißt es. Mit Fusionen wollen die Kirchenkreise die Situation abmildern. "Kirchengemeinden im Saarland gehören mit zu den Vorreitern bei den Zusammenschlüssen." Darauf weist Helmut Paulus, Pressesprecher der Rheinischen Kirchenkreise im Saarland, im Gespräch mit unserer Zeitung hin. Im Jahr 2007 fusionierten die Saarbrücker Gemeinden Herrensohr und Dudweiler, sowie Jägersfreude, St. Johann und Eschberg. Anfang Januar folgten dann an der oberen Saar Güdingen, Bübingen und Sitterswald sowie Gersweiler und Klarenthal in Saarbrücken. Enger zusammen rücken auch die Kirchenkreise. Unter Dach und Fach ist der Zusammenschluss der Kreise Völklingen und Saarbrücken. Am 1. Oktober 2009 entsteht neu der "Kirchenkreis an der Saar". jkn

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