Arcandor schickt Aktie auf Talfahrt

Essen. Mit der überraschenden Ankündigung einer möglichen Trennung von Anteilen an seiner einzigen "Ertragsperle" Thomas Cook hat Arcandor gestern für einen Einbruch der Aktie gesorgt. Arcandor steht vor allem wegen seiner schwächelnden Warenhaustochter Karstadt unter Druck, deren Verluste den Konzern im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres ins Minus gedrückt hatten

Essen. Mit der überraschenden Ankündigung einer möglichen Trennung von Anteilen an seiner einzigen "Ertragsperle" Thomas Cook hat Arcandor gestern für einen Einbruch der Aktie gesorgt. Arcandor steht vor allem wegen seiner schwächelnden Warenhaustochter Karstadt unter Druck, deren Verluste den Konzern im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres ins Minus gedrückt hatten. Selbst ein Verkauf von Karstadt-Anteilen wird nun nicht mehr ausgeschlossen.

Nach tagelangen Verhandlungen hatte Arcandor am Mittwoch zunächst über eine Einigung mit den Gläubigerbanken über dringend benötigte Kredite berichtet. Dabei hatte ein Sprecher die Trennung von Thomas Cook noch ausgeschlossen.

Wenige Stunden später sorgte das Unternehmen am Mittwochabend mit einer Mitteilung unter dem Titel "Klarstellung" für die überraschende Wende. Eine Reduzierung der Beteiligung an den beiden Tochtergesellschaften Thomas Cook und Karstadt Warenhaus werde nicht mehr ausgeschlossen, hieß es nun. Im Zusammenhang mit der Verständigung über ein Refinanzierungskonzept werde die Struktur der Holding überprüft. Bisher hatte Arcandor-Chef Thomas Middelhoff (Foto: dpa) Finanzierungs-Lücken beim Konzern bestritten.

Es habe in dem Unternehmen "unterschiedliche Informationsstände" gegeben, sagte ein Sprecher. An der Börse brach der Kurs der Arcandor-Aktie gestern zeitweise um bis zu 20 Prozent auf unter drei Euro ein und erreichte damit einen historischen Tiefstand. Noch am Vortag hatte sich der Kurs unter dem Eindruck der mit den Banken erzielten Einigung zunächst deutlich erholt.

Die Arcandor-Tourismussparte Thomas Cook gilt mit großem Abstand als der wichtigste Ertragsbringer in dem Essener Konzern und steuert rund 60 Prozent zum Umsatz bei. Arcandor ist mit 52 Prozent an Thomas Cook beteiligt.

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