AfD holt die Linkspartei ein

Berlin · Die Alternative für Deutschland (AfD) legt in Umfragen weiter zu. Im Sonntagstrend kommt die rechte Partei bundesweit auf neun Prozent, ein Prozentpunkt mehr als bisher, und holt damit die Linkspartei ein, die einen Prozentpunkt einbüßt.

Wie das Meinungsforschungsinstitut Emnid für die "Bild am Sonntag " ermittelte, kann die AfD vor allem im Osten punkten. Dort kommt sie auf 14 Prozent. Bei ostdeutschen Männern liegt der Zuspruch sogar bei 18 Prozent. Parteienforscher Ulrich von Alemann erklärt den Aufschwung der AfD mit deren Haltung in der Flüchtlingsfrage. "Die AfD ist die einzige Partei in Deutschland, die die Vorurteile von Teilen der Bevölkerung gegenüber Ausländern hemmungslos ausbeutet", sagte von Alemann der "Bild am Sonntag ". Die SPD legt laut Sonntagstrend ebenfalls einen Prozentpunkt zu, und kommt jetzt auch 26 Prozent. Unverändert bleiben die Werte von Union (36 Prozent), FDP (vier Prozent) und Grünen (zehn Prozent).

Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU ) musste am Wochenende auf Anordnung des Bundesverfassungsgerichts einen kritischen Kommentar über die AfD von der Internetseite ihres Ministeriums entfernen. Das Gericht gab einer AfD-Klage statt. Diese hatte sich daran gestoßen, dass die Ministerin mit den Worten zitiert wurde: "Björn Höcke und andere Sprecher der Partei leisten der Radikalisierung in der Gesellschaft Vorschub." Das Gericht stellte fest: "Das Recht politischer Parteien, gleichberechtigt am Prozess der Meinungs- und Willensbildung des Volkes teilzunehmen, wird verletzt, wenn Staatsorgane Partei ergreifend zugunsten oder zulasten einer politischen Partei in den politischen Wettbewerb einwirken."

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