AfD-Gründer Lucke verlässt die Partei

Berlin/Straßburg · Bernd Lucke tritt aus der AfD aus. Das kündigte der Gründer der Alternative für Deutschland , der am Wochenende als Parteichef abgewählt worden war, gestern Abend in Straßburg an. Über die mögliche Gründung einer neuen Partei habe er noch nicht entschieden, erklärte der Europaabgeordnete.

Zu den Gründen für seinen Rückzug sagte Lucke, er wolle nicht als "bürgerliches Aushängeschild für politische Vorstellungen missbraucht werden", die er aus tiefster Überzeugung ablehne. Zu diesen Vorstellungen, die in der AfD inzwischen weit verbreitet seien, zählten eine antiamerikanische Grundhaltung, ausländerfeindliche Ansichten und fundamentale Systemkritik.

Bei einem Mitgliederparteitag in Essen hatten sich am Wochenende die nationalkonservativen Kräfte in der AfD klar durchgesetzt. Zur Vorsitzenden wurde die frühere Co-Vorsitzende Frauke Petry aus Sachsen gewählt, Lucke gehört dem neuen Bundesvorstand nicht mehr an. In der gestrigen Erklärung des 52-Jährigen heißt es weiter: "Ich habe sicherlich Fehler gemacht und zu den größten gehört zweifellos, dass ich zu spät erkannt habe, in welchem Umfang Mitglieder in die Partei drängten, die die AfD zu einer Protest- und Wutbürgerpartei umgestalten wollen."

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