Ägypten: Haftstrafen für Mitarbeiter von Adenauer-Stiftung

Kairo · Schwerer Schlag für die Konrad-Adenauer-Stiftung in Ägypten: Ihr früherer Leiter Andreas Jacobs ist in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Eine Mitarbeiterin der CDU-nahen Stiftung soll für zwei Jahre ins Gefängnis.

Das entschied gestern ein Gericht in Kairo. Insgesamt wurden 43 Mitarbeiter ausländischer Organisationen zu Haftstrafen zwischen einem und fünf Jahren verurteilt. Ihnen wurde illegaler Geldtransfer sowie Arbeiten ohne Lizenz vorgeworfen. Im Westen wurde das Urteil als Rückschritt für Ägyptens Demokratie nach dem Arabischen Frühling gewertet. Außenminister Guido Westerwelle reagierte ebenso empört wie der Stiftungsvorsitzende Hans-Gert Pöttering und führende Unionspolitiker. Kritik kam auch aus der SPD. Das Auswärtige Amt bestellte den Geschäftsträger der ägyptischen Botschaft ein. Gegen das überraschend harte Urteil, das auch die Schließung des KAS-Büros in Ägypten vorsieht, kann Beschwerde eingelegt werden. Bereits die Durchsuchung zahlreicher Büros von Nicht-Regierungsorganisationen hatte 2011 für Kritik gesorgt.

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