Acht Hinrichtungen in Indonesien

Jakarta · In Indonesien sind gestern Morgen kurz nach Mitternacht acht Drogenschmuggler vor ein Erschießungskommando gestellt worden. Die Hinrichtung hat international scharfe Kritik und auch diplomatische Verstimmungen ausgelöst.

Australien wollte seinen Botschafter zu Konsultationen zurückrufen. Der australische Regierungschef Tony Abbott sprach von "grausamen und unnötigen Hinrichtungen". Zwei der erschossenen Männer kamen aus Australien.

"Aus Sicht der Bundesregierung ist die Todesstrafe eine unmenschliche und grausame Art der Bestrafung, die wir unter allen Umständen ablehnen", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, gestern. Er verwies auch auf einen Beschluss des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen, der die Todesstrafe wegen Drogendelikten für unzulässig erklärt habe.

Die französische Regierung versucht indes, die Hinrichtung eines Landsmanns zu verhindern, der ebenfalls wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt worden war. "Frankreich erinnert an seine Ablehnung der Todesstrafe an allen Orten und unter allen Umständen", erklärte das Außenministerium in Paris.

Außer den zwei Australiern wurden ein Brasilianer, ein Indonesier und vier Nigerianer exekutiert. Die Hinrichtung einer 30-jährigen Philippinerin wurde in letzter Minute ausgesetzt. Stunden vorher hatte sich auf den Philippinen eine Frau der Polizei gestellt, die die 30-jährige Mutter ohne ihr Wissen als Drogenkurierin ausgenutzt haben soll.

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