Abschirmdienst entdeckt 400 Radikale in Bundeswehr

Berlin · Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat 2012 rund 400 Extremisten in der Bundeswehr aufgedeckt. Etwas mehr als 300 von ihnen gehörten dem rechten Lager an, etwa 50 seien Islamisten, sagte MAD-Präsident Ulrich Birkenheier gestern dem Deutschlandfunk.

Gegen die erkannten Extremisten würden Verfahren eingeleitet, um sie aus der Armee zu entlassen. Der Grünen-Sicherheitspolitiker Omid Nouripour sprach von einer enormen Verantwortung der Bundeswehr, Extremisten vom Lernen des Umgangs mit der Waffe fernzuhalten. Nirgendwo werde dies deutlicher als im Umgang des MAD mit den Mitgliedern der Neonazi-Zelle NSU. "Es ist deshalb gut, dass es in der Bundeswehr eine wachsende Sensibilität für den Kampf gegen Extremismus gibt", erklärte Nouripour. Der MAD war heftig kritisiert worden, weil er den NSU-Untersuchungsausschuss nicht darüber informiert hatte, dass er schon Mitte der 90er Jahre eine Akte zu dem späteren NSU-Terroristen Uwe Mundlos angelegt hatte.

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