80 Millionen Europäer sind armutsgefährdet

Wiesbaden. Durchschnittlich 16 Prozent der Bevölkerung in der Europäischen Union waren 2005 armutsgefährdet. Das sind rund 80 Millionen der knapp 500 Millionen Menschen, die in der EU leben, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gestern mitteilte. In Deutschland sind es drei Prozentpunkte weniger

Wiesbaden. Durchschnittlich 16 Prozent der Bevölkerung in der Europäischen Union waren 2005 armutsgefährdet. Das sind rund 80 Millionen der knapp 500 Millionen Menschen, die in der EU leben, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gestern mitteilte. In Deutschland sind es drei Prozentpunkte weniger. Arbeitslosigkeit erhöhe in ganz Europa das Armutsrisiko, hieß es in der Mitteilung. So seien in Deutschland 43 Prozent der Arbeitslosen dem Armutsrisiko ausgesetzt. Fünf Prozent der Erwerbstätigen ab 16 Jahren (EU: acht Prozent) sind trotz Arbeit armutsgefährdet. In Deutschland mindere Vollzeitbeschäftigung die Armutsgefährdung um die Hälfte gegenüber Teilzeitbeschäftigung. Dies gelte für die gesamte EU (Vollzeit: sieben Prozent gefährdet, Teilzeit: elf Prozent) und in der Eurozone (Vollzeit: sieben Prozent gefährdet, Teilzeit: zehn Prozent). In den zehn Staaten, die der EU am 1. Mai 2004 beigetreten sind, ist der Effekt von Vollzeit- versus Teilzeitbeschäftigung gravierender: Acht Prozent der Menschen mit ganzer Stelle sind demnach einem Armutsrisiko ausgesetzt, während es 19 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind. Hoch- oder Fachhochschulabsolventen sind in Deutschland zu vier Prozent armutsgefährdet (EU: drei Prozent). Wer einen Haupt- oder Realschulabschluss hat, hat in Deutschland ein zehnprozentiges Risiko, unter die Armutsgrenze zu kommen (EU: 14 Prozent). Die Daten sind zentrale Ergebnisse der Statistik EU-SILC 2006, einer neuen EU-weit vergleichbaren Datenquelle über Armut und soziale Ausgrenzung. Sie werden jährlich nach festgelegten Standards ermittelt. epd

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