48 Jahre nach "I have a dream": Ehrenplatz für Martin Luther King

Washington. Es war eine Schlüsselstunde der US-Geschichte. Der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King stand am 28. August 1963 auf den Stufen des Denkmals für Präsident Abraham Lincoln, der ein Jahrhundert zuvor die Sklaverei abgeschafft hatte

Washington. Es war eine Schlüsselstunde der US-Geschichte. Der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King stand am 28. August 1963 auf den Stufen des Denkmals für Präsident Abraham Lincoln, der ein Jahrhundert zuvor die Sklaverei abgeschafft hatte. Zu Kings Füßen drängten sich in Washington fast 250 000 Gegner der Rassentrennung und bejubelten seine magischen Worte "I have a dream".Fünf Jahrzehnte nach dieser Rede ist der 1968 ermordete Prediger nun für immer an den Ort seines großen Auftrittes zurückgekehrt. Die Amerikaner haben ihrem wohl wichtigsten Kämpfer gegen Rassismus gleich neben dem marmornen Lincoln-Denkmal ein zehn Meter hohes Monument (Foto: dpa) gebaut, das seinesgleichen sucht. 27 Jahre nach der ersten Idee wird die Gedenkstätte an diesem Sonntag offiziell eröffnet. Aber längst nicht alle sind begeistert über das, was sie zu sehen bekommen. Mancher Betrachter empfindet die massige Statue beim ersten Anblick als bedrohlich. Andere meinen, sie lasse in den Gesichtszügen jede Ähnlichkeit zu King vermissen. Besonders aber löst Kritik aus, dass der Künstler kein Amerikaner ist. Geschaffen hat das Werk der chinesische Bildhauer Lei Yixin. "Es wäre fantastisch gewesen, wenn ein afroamerikanischer Skulpteur ausgewählt worden wäre", kommentierte die "Washington Post". Lei sei deutlich von seinem kommunistischen Umfeld geprägt. Vieles an dem Denkmal erinnere ihn an Bildnisse von Stalin. Lei kann mit solcher Kritik wenig anfangen und kontert sie scharf - und möglicherweise im Sinne Kings: "Hat er nicht immer davon geträumt, dass Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden?" dpa

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