Gemeinsamhandel begrüßt Pläne grundsätzlich Vor der Feier steht die Überzeugungsarbeit

Zweibrücken · Die geplante „Weihnachtsstadt“ schmeckt (noch) nicht jedem Einzelhändler. Organisator Heiko Saberatzky will am Samstag mit den Gewerbetreibenden sprechen. Gestern war Ortsbegehung mit OB, Ordnungsamt und Feuerwehr.

 Hoch die Tassen? Erst gilt es noch einige Hürden zu überwinden, bevor dieses Jahr die „Weihnachtsstadt“ in Zweibrücken wahr werden kann.

Hoch die Tassen? Erst gilt es noch einige Hürden zu überwinden, bevor dieses Jahr die „Weihnachtsstadt“ in Zweibrücken wahr werden kann.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Der Weihnachtsmarkt in Zweibrücken – der Corona zum Trotz im Dezember stattfinden soll – ist am Mittwochvormittag einige weitere Schritte vorangekommen.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes, wie Organisator Heiko Saberatzky auf Anfrage unserer Zeitung erklärte. Denn gemeinsam mit Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD), Ordnungsamts-Leiter Klaus Stefaniak, Stadtmarketing-Leiterin Petra Stricker und dem stellvertretenden Feuerwehr-Chef Sven Blinn ging es auf einer Ortsbegehung durch die Fußgängerzone.

Weihnachtsmarkt-Macher Saberatzky hatte diese Begehung vergangene Woche im Merkur angekündigt; gemeinsam mit Stadt und Brandschützern solle geprüft werden, ob der Plan, im Dezember eine „Weihnachtsstadt“ (statt des sonst üblichen Weihnachtsmarktes) durchzuführen, realistisch ist.

Saberatzky zieht ein grundsätzlich positives Fazit: „Die Bereitschaft der Stadt, die ,Weihnachtsstadt’ wahr werden zu lassen, ist spürbar. Die Idee ist, dass die Buden verteilt werden über die Achse Alexanderplatz – Hallplatz – Herzogplatz. Den Schlossplatz haben wir in unseren Überlegungen außen vor gelassen.“ Denn der Schlossplatz ist jedes Jahr im Dezember, wenn der Budenzauber auf dem Alexanderplatz zelebriert wird, das Ausweichquartier für den Wochenmarkt. Der ist üblicherweise auf dem Alexanderplatz und weicht für diese Zeit auf den Schlossplatz aus – so soll es auch dieses Jahr sein.

Gesetzt der Fall, die „Weihnachtsstadt“ findet statt. Das ist nach wie vor nicht sicher. Aber wie gesagt: Einige Schritte sei man mittlerweile weiter, erklärt Saberatzky. Die Stadt signalisiere ihr Wohlwollen, die Feuerwehr habe bei der Ortsbegehung gestern auch kein Veto eingelegt. Allerdings sei klar: Die Weihnachtsbuden, die wegen Corona und der damit bedingten Abstandsregeln großflächig auf genannter Achse verteilt werden sollen, können nicht vor jedem Laden in der Innenstadt aufgestellt werden.

„Wir haben Buden, die jedes Jahr einen besonderen Besuchermagneten darstellen. Solche stark frequentierten Buden können wir nicht vor Läden stellen, die ebenfalls stark frequentiert sind. Sonst hätten wir schnell eine Bildung von Menschentrauben, die wir ja unbedingt vermeiden wollen“, erklärt Saberatzky.

Und dann gebe es natürlich auch noch „den einen oder anderen Händler“, der signalisiere, vor seinem Geschäft keine Bude sehen zu wollen, weil dies als störend empfunden werde.

Kurzum: Saberatzky muss Überzeugungsarbeit leisten. Nächsten Samstag ist es soweit. „Dann mache ich einen Rundgang durch die Fußgängerzone und spreche mit den Händlern“, kündigt er an.

Auch wenn vielleicht der eine oder andere Händler mit der „Weihnachtsstadt“ seine Probleme haben könnte – die grundsätzliche Unterstützung des Handels ist Saberaztky sicher. Das bekräftigte Andreas Michel, Sprecher der Händlervereinigung Gemeinsamhandel, am Mittwoch auf Merkur-Anfrage.

„Ich halte die geplante ,Weihnachtsstadt’ für eine gute Sache und verspreche mir für den Handel der Innenstadt auch Synergie-Effekte“, sagte Michel.

Alles, was der Innenstadt Fluktuation bringe, sei zu begrüßen. Und der alljährliche Budenzauber sei immer eine attraktive Veranstaltung gewesen. Auch für dieses Jahr geht Michel von einer guten Nachfrage aus. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass wegen Corona schon so viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten.

„Die ,Weihnachtsstadt’ wäre für die Händler eine gute Möglichkeit, einmal über ihre Öffnungszeiten nachzudenken“, spricht Michel ein Thema an, das er in der Vergangenheit wiederholt zur Sprache brachte.

Wenn abends viele Menschen in der Innenstadt seien, müssten die Händler ja nicht gerade stur um 18 Uhr ihren Laden schließen, sondern könnten mit längeren Öffnungszeiten von dem Treiben profitieren und die Veranstaltung so zusätzlich aufwerten.

Am nächsten Dienstag, 29. September, findet in der Aula der Hochschule ein Treffen mit den bislang gemeldeten Budenbetreibern (aktuell 50), Oberbürgermeister, Ordnungsamt und Weihnachtsmarkt-Organisation statt. Dann sollen Detailfragen besprochen werden.

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